Fünfeinhalb Jahre nach dem Kaukasuskrieg haben Georgien und Russland Interesse an Gesprächen auf höchster Ebene signalisiert. «Wir müssen einen Dialog beginnen, um unser Verhältnis zu normalisieren», sagte der georgische Vizeregierungschef Kacha Kaladse am Dienstag.
Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin ein Treffen mit seinem georgischen Kollegen Georgi Margwelaschwili nicht ausgeschlossen. «Falls er will – warum nicht», hatte Putin am Rande der Olympischen Winterspiele in Sotschi gesagt.
Georgien hatte in dem Krieg im August 2008 endgültig die Kontrolle über die abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien verloren, die von Russland als unabhängig anerkannt wurden.
Weil die beiden Länder seither keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, vertritt die Schweiz seit 2009 die Interessen Georgiens in Moskau und die Interessen Russlands in Tiflis.
Zuletzt hatten sich Moskau und Tiflis schrittweise angenähert. So darf nach jahrelangem Boykott die für ihren Weinbau berühmte Südkaukasusrepublik Georgien wieder Alkohol an den wichtigen Absatzmarkt Russland liefern. Anlässlich der Winterspiele wurde zudem eine direkte Flugverbindung von Tiflis nach Sotschi eingerichtet.