Gericht macht Monsanto für Vergiftung von Bauern verantwortlich

Ein französisches Landgericht hat den US-amerikanischen Agrarkonzern Monsanto für die Vergiftungserscheinungen eines Landwirts verantwortlich gemacht. Das Unternehmen muss dem Kläger deshalb Schadenersatz zahlen.

Der Agrarkonzern Monsanto verkauft umstrittene Produkte (Archiv) (Bild: sda)

Ein französisches Landgericht hat den US-amerikanischen Agrarkonzern Monsanto für die Vergiftungserscheinungen eines Landwirts verantwortlich gemacht. Das Unternehmen muss dem Kläger deshalb Schadenersatz zahlen.

Monsanto sei für die Auswirkungen verantwortlich, die das Unkrautvernichtungsmittel Lasso auf die Gesundheit des Landwirts gehabt habe, urteilte das Landgericht in Lyon am Montag. Es ist das erste Urteil dieser Art gegen den Konzern.

Der heute 47-jährige Paul François hatte 2004 eine Ladung Lasso ins Gesicht bekommen, als er den Tank seines Zerstäubers öffnete. François litt daraufhin fast ein Jahr lang an Schwindel, Kopfschmerzen und Muskelbeschwerden und konnte nicht arbeiten.

Im Februar 2007 leitete François ein Verfahren gegen Monsanto ein. Sein Anwalt warf dem Agrarunternehmen vor, Lasso erst 2007 in Frankreich vom Markt genommen zu haben. Dabei sei die Schädlichkeit schon in den 1980er Jahren bekannt gewesen. Monsanto habe auch nicht auf die Risiken des Produkts hingewiesen.

Der Konzern steht in Europa auch wegen seines gentechnisch veränderten Saatgutes in der Kritik.

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