Ein südafrikanisches Gericht hat den Entscheid über die Zulassung eines Berufungsverfahrens gegen den Paralympics-Star Oscar Pistorius vertagt. Die Entscheidung soll am Mittwochmorgen bekanntgegeben werden.
Das sagte Richterin Thokozile Masipa am Dienstag nach Plädoyers von Anklage und Verteidigung in Pretoria. Die Staatsanwaltschaft will den beinamputierten Sprinter wegen Mordes verurteilt sehen.
Das Strafmass von nur fünf Jahren Haft wegen fahrlässiger Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp sei «auf schockierende Weise» zu milde, sagte Staatsanwalt Gerrie Nel bei der Anhörung in Pretoria. Auf Mord steht in Südafrika lebenslänglich, was normalerweise 25 Jahre Haft bedeutet.
Pistorius wurde am 21. Oktober wegen grob fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Pistorius hatte seine Freundin Reeva Steenkamp in der Nacht zum Valentinstag 2013 in seinem Haus durch die geschlossene Toilettentür erschossen.
Er beteuert, hinter der Tür einen Einbrecher vermutet und in Panik geschossen zu haben. In einem möglichen Berufungsprozess will die Anklage durchsetzen, dass Pistorius doch noch wegen Mords verurteilt wird. Nach südafrikanischem Recht entscheidet Richterin Thokozile Masipa selbst, ob sie eine Berufung gegen ihr eigenes Urteil zulässt.