Neues aus der Turnierhölle: Mario Basler (45) über das Erfolgsgeheimnis des deutschen EM-Sieges 1996.
«Es wurden so einige Gläser Bier, Wodka-Lemon oder Gin-Tonic geleert, ein paar Marlboros geraucht, und wir quatschten über die schönen Dinge des Lebens.»
So beschreibt der Mario Basler das Innenleben der deutschen Nationalmannschaft in ihrem Nobelquartier Mottram Hall auf ihrem Weg zum Europameistertitel 1996 in England. Der heute 45-jährige Basler – als Trainer gerade mit Rot-Weiss Oberhausen aus der 3. Liga abgestiegen – erzählt in der Juni-Ausgabe des «Playboy», dass der damalige Bundestrainer Berti Vogts es verstanden habe, «die richtige Mischung aus An- und Entspannung zu schaffen». So hätten die Spieler nach Partien anderthalb Tage frei bekommen und auch bei ihren Frauen in einem Hotel nahe des Mannschaftsquartiers in Manchester übernachten dürfen: «Wochenlang kein Sex – das ging ja nicht.»
Nun: Mario Basler musste sich nicht lange kasteien. Er verletzte sich im Training während des Turniers auf der Insel und reiste früh nach Hause. Was er aber ziemlich genau mitbekommen haben will: «Klar, wir waren auch mal angeschickert – allerdings nie so wie die englischen Nationalspieler. Die vernichteten das Bier, als gäbe es ab morgen keins mehr. Es war irre zu sehen, was die reinschütteten. Dagegen waren wir Waisenknaben.» Prosit.