Fünf Meter lang und 80 Kilogramm schwer ist die Tigerpython namens Samy, die seit Freitag im «Zoo de la Garenne» in der Nähe von Nyon VD zu sehen ist. Vor zwanzig Jahren hatte ein Jugendlicher die Schlange in die Schweiz geschmuggelt – in seiner Hose.
Der Jugendliche hatte mit seiner Mutter die Ferien in Vietnam verbracht. Die Schlange, damals noch ganz klein, versteckte er bei der Rückreise in seiner Hose, wie Julien Regamey, Tierpfleger im «Zoo de la Garenne», am Samstag der Nachrichtenagentur sda sagte.
Am Zoll wurde der Jugendliche erwischt. Er musste eine Busse bezahlen, das Tier durfte er jedoch behalten. Während zehn Jahren kümmerte er sich um die Schlange, die er Samy taufte. Die nächsten zehn Jahre übernahm seine Mutter diese Aufgabe. «Die Schlange hatte ein ganzes Zimmer für sich», erzählte Regamey.
Damit ist es nun vorbei: Weil die Mutter umzieht, musste sie das ungewöhnliche Haustier weggeben. Seit (gestern) Freitag hat Samy nun im «Zoo de la Garenne» ein neues Zuhause gefunden. Dort wird er ein Jahr bleiben, bis Spezialisten für ihn in Saint-Cergue VD ein Terrarium erbaut haben.
Vier Hühner pro Monat
Samy könnte bis zu fünfzig Jahre alt werden. Und auch wachsen könnte die momentan fünf Meter lange Schlange noch, wie Regamey sagte: «Diese Tiere wachsen ihr Leben lang.»
Zu fressen erhält Samy im Zoo jeweils alle zwei Wochen zwei Hühner. «Die Tigerpythons bewegen sich wenig und können Fett speichern», erklärte Regamey. In freier Natur würden sie auch ganze Antilopen verspeisen.
Im «Zoo de la Garenne» kann das Publikum die exotische Schlange mit einer lokalen Art, der Aspisviper,vergleichen. Diese ist mit einer Länge von lediglich 40 Zentimetern deutlich weniger furchteinflössend als Samy.