Aus Protest gegen Personalmangel und erhebliche Kürzungen hat am Donnerstag in Griechenland eine Streikwelle begonnen. Betroffen sind vor allem der Bereich Gesundheitswesen und Fährverkehr.
Die Regierung machte es erneut klar: Das Sparprogramm muss eingehalten werden. Anderenfalls würden die Geldgeber dem Land nicht mehr unter die Arme greifen.
Die griechischen Spitalärzte behandelten in staatlichen Kliniken am Donnerstag für 24 Stunden nur Notfälle. Sie protestieren gegen Kürzungen ihrer Gehälter und fehlende Planstellen in Spitälern. „Spitäler ohne Ärzte und Pflegepersonal kann es nicht geben“, skandierten rund 500 Ärzte und Krankenpfleger am Donnerstagnachmittag vor dem Gesundheitsministerium.
Auch die Praxisärzte protestieren: Ab Donnerstagmorgen behandeln sie für zwei Tage nur gegen Barzahlung Patienten. Die staatliche Krankenkasse EOPYY habe sie seit mehr als zwei Monaten nicht mehr bezahlt, teilte ihre Gewerkschaft mit.
Busse fuhren in Athen nicht und auch die staatliche Eisenbahn OSE sowie die Fähren wurden bestreikt. Die U-Bahnen und die Trams fuhren dagegen normal. Die Seeleute, die bei den Fähren beschäftigt sind, protestieren gegen erhöhte Steuern und Arbeitslosigkeit. Sie wollen am Freitag weiter streiken. Damit bleiben Inseln ohne Flughafen von der Aussenwelt abgeschlossen.
Um die Mittagszeit legten auch die Staatsbediensteten für drei Stunden die Arbeit nieder. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich, berichteten griechische Medien.