Im Vierwaldstättersee bei Hergiswil NW ist gesunkenes Schiff mit einer Glasladung entdeckt worden. Das Wrack liegt in 70 Metern Tiefe und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das Schweizer Fernsehen wird am Freitag im Magazin „Dahinden im Wasser“ über den Fund berichten.
Die Segeljasse ist 13 Meter lang, 3 Meter breit und mit 15 Kisten Glas beladen. Ein grosser Teil liegt in Scherben, doch einige Glasgefässe haben den Schiffbruch überstanden. Entdeckt wurde das Wrack laut Medienmitteilung des Schweizer Fernsehens vom Donnerstag (SRF) vom Gersauer Taucher Roger Eichenberger.
Laut der Luzerner Kantonsarchäologie dürfte das Schiff aufgrund von Videoaufnahmen zwischen 1860 und 1870 gebaut worden sein. Bisher konnten weder in den Staatsarchiven noch in den Unterlagen der Glasfabrik Hergiswil Hinweise auf den Schiffsunfall gefunden werden.
Glas aus Hergiswil
Da sich der Fundort in der Nähe von Hergiswil befindet, liegt laut SRF die Vermutung nahe, dass es sich um Gut der Glasfabrik Hergiswil handelt. Tatsächlich gibt es Glasgefässe, die sich in alten Glasi-Katalogen finden. Glasi-Direktor Robert Niederer ist überzeugt: „Dieses Glas stammt zu 100 Prozent von uns.“
Der Luzerner Kantonsarchäologe Fabian Küng geht davon aus, dass dass Schiff Altglas transportierte und zu einer von mehreren Glasfabriken unterwegs war, die um 1900 am Ufer des Vierwaldstättersees in Betrieb waren.
Eine Hebung des Schiffes steht nicht zur Diskussion, nicht zuletzt weil die Bergung zu kostspielige wäre. Auch der Entdecker Roger Eichenberger möchte das Wrack liegen lassen: „Das Schiff soll als Zeitzeuge auf dem Grund ruhen.“