In mehreren ägyptischen Provinzen ist es in der Nacht zum Donnerstag zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Anhängern und Gegnern der regierenden Muslimbrüder gekommen. Ein Mensch starb, als Demonstranten und Gegendemonstranten in der Stadt Mansura aufeinander losgingen.
Landesweit zählten die Behörden 298 Verletzte. In der Provinz Scharqiyya ging ein Gebäude der Partei der Muslimbrüder in Flammen auf. Das berichteten lokale Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Die Sicherheitskräfte rechnen in den kommenden Tagen mit weiteren gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Oppositionelle haben für Sonntag – den ersten Jahrestag der Vereidigung von Präsident Mohammed Mursi – Massenproteste angekündigt. Sie fordern Mursis Rücktritt und Neuwahlen.
Der Präsident erteilte diesen Forderungen in einer mehr als zweistündigen Rede vor Anhängern in Kairo eine klare Absage. Er stellte die Protestbewegung, die nach eigenen Angaben bereits mehr als 20 Millionen Unterschriften gegen Mursi gesammelt hat, als Saboteure dar, die mit ihren ständigen Demonstrationen das Wirtschaftswachstum hemmten.
Funktionären des Regimes von Ex-Präsident Husni Mubarak warf er vor, sie bezahlten Schlägertrupps, um die Polizei anzugreifen und Chaos zu stiften.