Die Gewerkschaft Unia will für das Basler Taxigewerbe bessere Arbeitsbedingungen erreichen. Sie kündigt deshalb den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) per Ende Jahr.
Die Taxifahrer in Basel wollen bessere Arbeitsbedingungen. Wie die Unia mitteilt, hat die Gewerkschaft den Gesamtarbeitsvertrag für das Taxigewerbe BS per Ende Jahr gekündigt. Den Beschluss hätten die Mitglieder im Taxigewerbe an ihrer Generalversammlung einstimmig gefasst. Auch die Gewerkschaft Syna habe sich als zweite GAV-Partnerin auf Arbeitnehmerseite für diesen Schritt entschieden.
Die TagesWoche hat die Arbeitsbedingungen der Taxifahrer in Basel im Februar thematisiert. Der Artikel von Simon Jäggi:
Schlechter Ruf, noch schlechtere Bedingungen – Die Taxifahrer in Basel haben einen schlechten Ruf und sind erst noch teuer. Doch bei den Fahrern bleibt nur ein kleiner Teil des Geldes hängen – viele können kaum von ihrem Lohn leben. Jetzt soll ein neues Taxigesetz Besserung bringen.
Die Unia gibt in ihrer Mitteilung zu bedenken, dass die Löhne im Basler Taxigewerbe seit Jahren «nicht mehr existenzsichernd» seien. Die im Schweizerischen Nutzfahrzeugverband ASTAG organisierten Arbeitgeber würden jedoch die Weiterentwicklung und die Umsetzung des bestehenden GAV blockieren.
Gewerkschaft nimmt Regierung in Pflicht
Nach Angaben der Unia garantiert der geltende GAV den Basler Taxifahrern zwar eine Umsatzbeteiligung von 43 Prozent, jedoch keinen Basislohn. Die durchschnittlichen Stundenlöhne liegen laut der Gewerkschaft zwischen 12 und 16 Franken. Die Unia fordert als erstes weniger Taxis und einen Mindestlohn.
Die Unia fordert in ihrer Mitteilung die Regierung und das Parlament dazu auf, die Arbeitsbedingungen der Taxifahrer zu verbessern. «Die Chance dazu haben sie bei der Revision des Taxigesetzes, das in den nächsten Monaten in die Vernehmlassung gehen wird», schreibt die Unia. Die zerfahrene Situation im Basler Taxigewerbe sei dem Regierungsrat bekannt, im März habe es Gespräche mit Sicherheitsdirektor Baschi Dürr gegeben.