Gewerkschaften zeigen der FIFA in Zürich die rote Karte

Die Gewerkschaft Unia und die internationale Bau- und Holzarbeitergewerkschaft (BHI) haben am Donnerstag in Zürich dem Weltfussballverband FIFA die «rote Karte» gezeigt. Rund 80 Personen demonstrierten gegen die Zustände auf den Baustellen für die Fussbal-WM in Katar.

Unia-Mitglieder protestieren vor dem Hauptsitz der FIFA (Bild: sda)

Die Gewerkschaft Unia und die internationale Bau- und Holzarbeitergewerkschaft (BHI) haben am Donnerstag in Zürich dem Weltfussballverband FIFA die «rote Karte» gezeigt. Rund 80 Personen demonstrierten gegen die Zustände auf den Baustellen für die Fussbal-WM in Katar.

Für die «rote Karte» sei es höchste Zeit, sagte Unia-Sekretär Vasco Pedrina. Die «katastrophalen Zustände» auf den Baustellen der Stadien für die Fussballweltmeisterschaft 2022 in Katar seien für die Gewerkschaften inakzeptabel.

Migranten, vorab aus Südasien, würden auf WM-Baustellen wie Sklaven gehalten. Dutzende seien wegen der schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen sogar schon gestorben. Die FIFA müsse nun endlich ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und dafür sorgen, dass bei der Vorbereitung der WM die Arbeitsrechte respektiert würden.

FIFA-Präsident Sepp Blatter betone immer wieder, Fussball sei ein Botschafter für Friede und Freiheit, sagte Pedrina. Mit der modernen Form der Sklaverei ein Katar werde jedoch das wunderbare Spiel beschmutzt.

Unter dem Motto «Keine WM ohne Einhaltung der Arbeitsrechte» fordern Unia und BHI den Fussballverband auf, dafür zu sorgen, dass sich Bauunternehmer, Lizenznehmer und Sponsoren sowie die Regierungen der Gastgeberländer an klare Richtlinien halten. Die Arbeitnehmerrechte der Internationalen Arbeitsorganisation ILO müssten eingehalten werden.

Die BHI schickt am kommenden Montag eine internationale Delegation mit 18 Gewerkschaftsvertretern aus 11 Ländern nach Katar. Diese soll die Situation vor Ort untersuchen, sich mit Vertretern der Migranten treffen und die Regierung auffordern, die Kernarbeitsnormen der ILO zu ratifizieren und die Zwangsarbeit abzuschaffen.

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