Die online verfügbaren Tamedia-Zeitungen sind nicht mehr lange gratis: Ab Dezember 2013 führt das Medienunternehmen eine Paywall ein. Zuerst kommt der Tages-Anzeiger (TA) dran, später die Regional- und Sonntagszeitungen.
Wie an der Bilanz-Medienkonferenz vom Donnerstag ausgeführt wurde, sollen mit der TA-Paywall erst einmal Erfahrungen gesammelt werden. Ab Frühling 2014 werden dann auch die Inhalte der Tamedia-Regionalzeitungen kostenpflichtig. Welches Bezahlmodell für welche Medien gelte, werde individuell entschieden, hiess es.
Deutlicher Gewinnrückgang
Zuvor hatte der Medienkonzern bekanntgegeben, dass er im vergangenen Geschäftsjahr deutlich weniger Gewinn erzielte. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 152 Mio. Franken. Das sind 15 Prozent weniger als noch 2011.
Das Betriebsergebnis vor Steuern (Ebit) betrug 143 Mio. Franken, was einem Rückgang um 20,9 Prozent entspricht, wie Tamedia am Donnerstag bekannt gab. Auch beim Umsatz musste der Konzern Einbussen hinnehmen. Der Betriebsertrag der Tamedia-Gruppe schrumpfte um 5,8 Prozent auf 1,052 Mrd. Franken.
Mit 11,6 Prozent besonders hoch war die Umsatzeinbusse im Bereich Print Regional, welcher durch rückläufige Print-Werbeeinnahmen geprägt gewesen seien, wie es von Seiten der Tamedia hiess. Durch Effizienzsteigerung ging das Betriebsergebnis (Ebitda) der Sparte, zu der alle Regionalzeitungen, der «Tages-Anzeiger» und die Druckereien gehören, allerdings nur wenig zurück.
Anders beim Geschäftsfeld Print National mit den Pendlerzeitungen, Wochenzeitungen und den Zeitschriften. Hier ging der Umsatz mit 6,3 Prozent verhältnismässig weniger stark zurück. Auf Stufe Ebitda verlor der Konzern allerdings über 15 Prozent.
Umsatzsteigerung im digitalen Geschäft
Der Bereich Digital steigerte zwar den Umsatz leicht um 2,7 Prozent, die Profitabilität des Geschäftsbereichs liess jedoch deutlich nach. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen fiel um über 50 Prozent.
Das Geschäftsfeld sei von einer enttäuschenden Display-Werbemarktentwicklung sowie einer zunehmenden Verlagerung der Nutzung hin zu mobilen Geräten geprägt gewesen, schreibt Tamedia.