Nach den teils heftigen Gewittern am Freitag hat es am Sonntagabend in weiten Teilen der Schweiz erneut geblitzt und gedonnert. Der starke Wind riss in Basel mehrere Bäume um. Schäden verursachte auch der Hagel.
Die Hagelunwetter vom Freitag und vom Sonntag verursachten Schäden von bis zu 3 Millionen Franken in der Landwirtschaft, wie Hagel Schweiz am Montag mitteilte. Die Versicherung erwartet bis zu 700 Schadenmeldungen. Besonders betroffen waren die Kantone Waadt, Freiburg, Bern, Jura, Basel, Baselland und Aargau.
Die Gewitter hatten stellenweise auch heftigen Niederschlag mit sich gebracht. Besonders viel Regen wurde in La Chaux-de-Fonds NE verzeichnet: Innert nur einer halben Stunde fielen dort fast 40 Liter pro Quadratmeter, wie Heinz Maurer von MeteoSchweiz auf Anfrage sagte. Viel Niederschlag gab es auch in Langnau BE, in der Region Freiburg/Greyerzerland sowie im Mitteltessin.
Wie bei einem Sommergewitter üblich, gab es lokal starken Wind. In Schaffhausen wurde ein Spitzenwert von 96,5 Kilometern pro Stunde (km/h) verzeichnet, in Basel 90 km/h. Auch im Raum Zürich und in der Ostschweiz wurden lokal Spitzenwerte von 70 bis 80 km/h verzeichnet.
Umgestürzte Bäume
In Basel rissen die Böen etliche Bäume um, Äste wurden abgerissen, und Bauabschrankungen fielen um. Laut Auskunft der Basler Polizei musste die Feuerwehr im Stadtkanton wegen zehn umgerissener Bäume und eines angehobenen Dolendeckels ausrücken. Die Polizei selbst hatte wegen Bauabschrankungen oder abgestellter Motorräder, die umgefallen waren, zu tun.
Polizei und Feuerwehr standen auch in der benachbarten Grenzstadt Lörrach (D) im Einsatz. Obwohl das Unwetter nur eine halbe Stunde gedauert habe, seien zahlreiche Bäume entwurzelt und Äste abgerissen worden, teilte die Polizei mit. Äste hätten teils parkierte Autos getroffen und beschädigt. Ein Abschnitt einer Verkehrsachse musste bis 22 Uhr gesperrt werden.
Keine besonderen Probleme gab es im Kanton Baselland, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Vereinzelt seien Bauabschrankungen umgefallen. Auch sei in zwei bis drei Keller Wasser eingedrungen, so dass einzelne Feuerwehren ausrücken mussten.
Dauerregen erwartet
Nass geht es auch in den nächsten Tagen weiter. Für den westlichen und zentralen Alpennordhang wird intensiver Dauerregen erwartet. 80 bis 110 Liter Regen pro Quadratmeter dürften bis Mittwochmittag fallen. Für diese Regionen gilt laut dem Naturgefahrenportal des Bundes Gefahrenstufe 3. Bäche dürften anschwellen, an exponierten Stellen könnte der Strassenverkehr behindert werden.
Im Rest der Schweiz wird ebenfalls starker Regen erwartet, lokal sind auch Überflutungen möglich. Es gilt Gefahrenstufe zwei. Einzig die Ostschweiz bleibt von heftigen Niederschlägen verschont.
Am Mittwoch dürften die Niederschläge allmählich nachlassen, der Sommer lässt sich jedoch noch nicht blicken: Auch in der zweiten Wochenhälfte dürfte es ab und zu regnen, zudem bleibt es kühl – die Höchsttemperaturen dürften gemäss MeteoSchweiz die 20-Grad-Marke nicht knacken.