Eine Kollektion des Bündner Kunstmuseums mit Zeichnungen des Bildhauers und Malers Alberto Giacometti ist von der Staatsanwaltschaft vorsorglich beschlagnahmt worden. Eine Giacometti-Stiftung in Paris behauptet, die Kollektion sei vor Jahrzehnten gestohlen worden.
«Wir haben die Sammlung auf Ersuchen der französischen Behörden vor über zwei Jahren vorsorglich beschlagnahmt», sagte Claudio Riedi, Sprecher der Bündner Staatsanwaltschaft, zu einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Es handle sich um mutmassliches Deliktgut. Nun warte man auf weitere Schritte aus Frankreich.
Ein Gericht in Paris befasst sich mit der Frage, ob es sich bei der Kunst um Diebesgut handelt, wie Staatsanwalt Riedi erklärte. Je nach Urteil kann Paris dann ein Rechtshilfeersuchen auf Überführung der Werke nach Frankreich stellen. Oder aber, die Franzosen lassen die Beschlagnahmung aufheben.
Die Kollektion besteht aus rund anderthalb Dutzend Zeichnungen Giacomettis und etwa 100 Fotografien, auf denen der berühmte Bündner Künstler abgebildet ist. Sie ist eine Leihgabe eines Gönners an das Kunstmuseum.