Giftalarm in Postverteilzentrum geht glimpflich zu Ende

Der Giftalarm, der am Dienstagabend beim Postverteilzentrum Mülligen in Schlieren ZH zu einem Grosseinsatz von Polizei, Sanität und Feuerwehr geführt hat, ist glücklich zu Ende gegangen. Die 34 Personen, die zur Abklärung im Spital waren, konnten spätestens am Mittwoch wieder nach Hause.

Der Giftalarm löste einen Grosseinsatz der Rettungskräfte aus (Bild: sda)

Der Giftalarm, der am Dienstagabend beim Postverteilzentrum Mülligen in Schlieren ZH zu einem Grosseinsatz von Polizei, Sanität und Feuerwehr geführt hat, ist glücklich zu Ende gegangen. Die 34 Personen, die zur Abklärung im Spital waren, konnten spätestens am Mittwoch wieder nach Hause.

Aus zwei Briefen war im Postverteilzentrum am Dienstagabend ein verdächtiges weisses Pulver gerieselt. Um 20.15 Uhr ging bei der Zürcher Kantonspolizei der Alarm ein, was einen Grosseinsatz der Blaulichtorganisationen auslöste. Mehr als 220 Postmitarbeitende wurden evakuiert.

Ein Chemiefachberater der Kantonspolizei stellte noch am Abend fest, dass es sich bei der verdächtigen Substanz um harmloses Stärkepulver – Maizena oder dergleichen – handelte. Die Polizei gab Entwarnung, die Maschinen liefen um Mitternacht wieder an.

Fall für Polizei abgeschlossen

Obwohl das Pulver also gänzlich harmlos war, stellten die Sanitäter vor Ort bei zahlreichen Personen typische Vergiftungssymptome fest, wie Roland Portmann von Schutz & Rettung am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte: Kopfweh, Husten, Erbrechen, gereizte Atemwege.

Weshalb diese Symptome auftraten, ist gemäss Portmann unklar. Nicht auszuschliessen sei, dass sie im Zusammenhang standen mit der Nervosität und Anspannung der Mitarbeitenden nach dem Alarm. Post-Sprecher Oliver Flüeler bestätigte denn auch, dass die Angst der Mitarbeitenden gross gewesen sei.

34 Personen wurden für genauere Abklärungen in Spitäler gebracht. Im Laufe des Mittwoch konnten laut Portmann alle wieder nach Hause, soweit sie das Spital nicht schon vorher verlassen hatten.

Für die Kantonspolizei Zürich war die Angelegenheit am Mittwoch „soweit abgeschlossen“, nachdem sich das verdächtige Pulver als absolut harmlos entpuppt hatte, wie Kapo-Sprecherin Esther Surber sagte. Die Hintergründe des Vorfalls würden aber ermittelt.

Ausserordentlicher Mitarbeiter-Einsatz

Die Post befürchtete für die Kunden grosse Auswirkungen des vierstündigen Unterbruchs. 1,5 bis 2,5 Millionen A-Post-Briefe aus den Regionen Zürich und Ostschweiz könnten nicht schon am Mittwoch zugestellt werden, sondern erst mit einem Tag Verspätung am Donnerstag, wurde noch in der Nacht auf Mittwoch in Aussicht gestellt.

Ein aussergewöhnlicher Einsatz von regulär eingeteilten und zusätzlich einspringenden Mitarbeitenden habe den Rückstand zwar nicht ganz wettmachen können. Die Zahl der verspätet zugestellten Briefe wurde aber auf 600’000 bis 800’000 reduziert, sagte Post-Sprecher Flüeler.

Die Sensibilisierung für derartige Zwischenfälle mit „verdächtigen Sendungen“ gehört laut Flüeler zur Schulung der Postmitarbeitenden. Das sei Teil des Sicherheitsdispositivs grosser Zentren. Dazu gehörten auch regelmässige „Ernstfall“-Übungen.

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