Die Gemeindeversammlung von Gipf-Oberfrick muss ein zweites Mal über das Einbürgerungsgesuch von Nancy Holten entscheiden. Die Frau hatte sich in den Medien mit Forderungen wie der Abschaffung des morgendlichen Kirchengeläuts oder der Kuhglocken in Szene gesetzt.
Der Regierungsrat hiess Holtens Beschwerde gegen den negativen Einbürgerungsentscheid der Gemeindeversammlung vom Dezember gut. Das teilte das kantonale Departement Volkswirtschaft und Inneres (DVI) am Donnerstag mit.
Die an der Gemeindeversammlung gegen Holten vorgebrachten Gründe – etwa ihre kritische Einstellung zum Fleischkonsum, zur Nutz- und Zirkustierhaltung oder zum Kirchengeläut – sprechen gemäss Regierungsrat nicht gegen eine genügende Integration der Beschwerdeführerin.
Diese Einwände spiegelten vielmehr ihre persönliche Wertehaltung in diesen Themen wider. Die holländische Staatsbürgerin Holten erfülle alle Voraussetzungen für den Schweizer Pass.
Der Gemeinderat hatte das Einbürgerungsgesuch nach genauer Prüfung unterstützt. Der Regierungsrat verzichtete nun darauf, in der Sache selbst zu entscheiden: Er wies er das Geschäft an die kleine Fricktal Gemeinde Gipf-Oberfrick zur erneuten Behandlung zurück.