Der Italiener Giovanni Visconti gewinnt im Schneegestöber die Giro-Bergetappe zum Galibier-Pass solo. Landsmann Vincenzo Nibali verteidigt das Leadertrikot beim Abstecher nach Frankreich ohne Mühe.
Visconti attackierte 24 km vor dem Zielstrich am Col du Télégraphe aus einer Vierer-Spitzengruppe heraus. Schnell vergrösserte sich sein Vorsprung auf rund eine Minute. Im 13 km langen Schlussanstieg geriet Visconti nie mehr in Gefahr, eingeholt zu werden. Im Ziel betrug sein Vorsprung auf den Kolumbianer Carlos Betancur und den Polen Przemyslaw Niemiec 42 Sekunden.
Nibali und die weiteren Gesamtersten Cadel Evans (Au) und Rigoberto Uran (Kol) folgten mit 54 Sekunden Rückstand auf Visconti, dem der erste Saisonsieg gelang. In der Gesamtwertung führt der 28-jährige Sizilianer Nibali weiterhin mit 1:26 Minuten Vorsprung vor Evans und 2:46 Minuten vor Uran.
Das Ziel der 15. Etappe am Sonntag befand sich witterungsbedingt nicht wie eigentlich geplant auf der Passhöhe des Galibiers, sondern rund vier Kilometer weiter unten auf der Höhe der Marco-Pantani-Gedenkstätte. Das Monument markiert die Stelle, wo der verstorbene Ex-Profi aus Italien 1998 bei seinem Tour-de-France-Gesamtsieg angegriffen hatte.
Am Montag folgt im dreiwöchigen Giro der zweite Ruhetag, ehe am Dienstag die 16. Etappe von Valloire (Fr) zurück nach Italien nach Ivrea (238 km) auf dem Programm steht.
Giro d’Italia. 15. Etappe, Cesana Torinese – Col du Galibier (145 km): 1. Giovanni Visconti (It) 4:40:52. 2. Carlos Betancur (Kol) 0:42. 3. Przemyslaw Niemiec (Pol), gleiche Zeit. Ferner: 7. Vincenzo Nibali (It) 0:54. 8. Cadel Evans (Au). 10. Rigoberto Uran (Kol), beide gleiche Zeit. – Gesamtklassement: 1. Nibali. 2. Evans 1:26. 3. Uran 2:46