Die 4. Giro-Etappe führt zum Umsturz an der Spitze. Der (Solo-)Sieg in La Spezia geht an den Italiener Davide Formolo. Der Australier Simon Clarke ist neuer Gesamtleader.
Formolo gewann das über 150 km führende Teilstück solo mit 22 Sekunden Vorsprung. Im Sprint der Verfolger setzte sich Simon Clarke durch. Der Australier übernahm zugleich auch die Maglia rosa von seinem Landsmann und Orica-Teamkollegen Michael Matthews, der früh den Anschluss verloren hatte.
Vom Start in Chiavari weg hatte sich eine sehr lebhafte Etappe entwickelt. Eine fast 30-köpfige Ausreissergruppe erarbeitete sich zwischenzeitlich einen Vorsprung von über zehn Minuten auf das Feld. Dennoch konnte sich am Ende nur der für Cannondale fahrende Formolo der Einholung entziehen.
Überraschend entbrannte am Dienstag auch bereits der Grosskampf unter den Anwärtern auf den Giro-Gesamtsieg. Vor allem das kasachische Team Astana mit Leader Fabio Aru sorgte mit horrendem Tempo dafür, dass der Abstand zur Spitzengruppe stark schmolz und im Feld Fahrer um Fahrer abreissen lassen musste. Im Gegensatz zu Topfavorit Alberto Contador (Sp) sowie dem Australier Richie Porte konnte mit dem Kolumbianer Rigoberto Uran der letztjährige Gesamtzweite nicht folgen.
In der Gesamtwertung führt Clarke mit zehn Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Esteban Chaves aus Kolumbien. Mit 17 Sekunden Rückstand folgen der Tscheche Roman Kreuziger und Contador. Der letztjährige Gesamtdritte Aru liegt als Fünfter 23 Sekunden zurück, Zehnter ist Porte (0:37 zurück).
In der 5. Etappe vom Mittwoch steht die erste von sechs Bergankünften in dieser Rundfahrt auf dem Programm. Der Schlussanstieg hinauf nach Abetone (1386 m über Meer) ist 17,3 km lang, zu überwinden sind dabei auch knapp 1000 Höhenmeter.