Giulia Steingruber kämpft sich nach ihrer Fussoperation Anfang Jahr langsam zurück. Läuft alles nach Plan, will sie ihre Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio fortsetzen.
«Ich kann mir derzeit ein Leben ohne Turnen noch nicht vorstellen», sagte Giulia Steingruber an einem Medientermin in Magglingen drei Monate nach ihrer Operation am rechten Fussgelenk, bei der ihr das Aussenband fixiert und drei Knochensplitter entfernt worden waren.
Die Olympia-Dritte am Sprung von Rio de Janeiro ist wieder zurück im Alltag in Magglingen, am Stützpunkt der Kunstturner der Schweizer Nationalmannschaft, nachdem sie sich nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro eine zweimonatige Auszeit für eine Australien-Reise genommen hatte und sich Anfang Jahr am Fuss operieren liess.
Neben der Reha trainiert die 23-jährige Ostschweizerin wieder täglich mit der Mannschaft unter dem neuen Nationaltrainer Fabien Martin, um mittelfristig ihr gewohntes Niveau wieder zu erreichen. Noch muss Steingruber den Fuss allerdings schonen, Trainings am Sprung, Diagonalen am Boden oder Abgänge am Schwebebalken und am Stufenbarren liegen noch nicht drin.
Steingruber rechnet damit, dass sie nach den Sommerferien wieder das volle Trainingsprogramm absolvieren kann. Läuft alles nach Plan, wird sie an den Schweizer Meisterschaften in Morges Anfang September ihren ersten Wettkampf in diesem Jahr bestreiten. Das grosse Ziel sind die Weltmeisterschaften im Oktober in Montreal. «Wahrscheinlich werde ich dort aber noch nicht das volle Programm wie in Rio de Janeiro zeigen können.»
Die Gesundheit geniesst Priorität, überstürzen will Steingruber nichts, da sie längerfristig plant. Ihr grosses Ziel ist es, sich mit der Mannschaft für die Olympischen Spielen 2020 in Tokio zu qualifizieren. «Olympische Spiele sind für uns Turner das absolute Highlight. Noch einmal an diesen teilzunehmen, wäre genial.»
Trotz ihrer Erfolge der vergangenen Jahre sieht die fünffache Europameisterin ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Im Mehrkampf und am Boden habe sie zudem noch eine Rechnung mit Olympia offen. In Rio, wo sie mit dem Gewinn der Bronzemedaille am Sprung ihr grosses Karriereziel erreicht hatte, verpasste Steingruber im Mehrkampf das angestrebte Diplom, im Final am Boden stürzte sie.