Givaudan profitiert vom starken Absatz in Schwellenländern

Der Genfer Aroma- und Duftstoffhersteller Givaudan hat im vergangenen Geschäftsjahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern können. Ein starkes Wachstum verzeichnete der Konzern in den Schwellenmärkten.

Givaudan-Werk bei Genf (Archiv) (Bild: sda)

Der Genfer Aroma- und Duftstoffhersteller Givaudan hat im vergangenen Geschäftsjahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern können. Ein starkes Wachstum verzeichnete der Konzern in den Schwellenmärkten.

Beim Umsatz legte Givaudan gemäss einem Communiqué vom Dienstag um 8,7 Prozent auf 4,26 Mrd. Franken zu. Selbst ohne positive Wechselkurseffekte hätte das Plus 6,6 Prozent betragen. Erneut überdurchschnittlich entwickelten sich die Schwellenmärkte, die um 13,2 Prozent in Lokalwährungen zulegten.

Mit dem Umsatz erhöhte sich beim Genfer Unternehmen auch die Rentabilität: Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (Ebitda) stieg um 15 Prozent auf 870 Mio. Franken, der Reingewinn um 63 Prozent auf 411 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte Givaudan sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn Einbussen hinnehmen müssen.

Im abgelaufenen Jahr konnten nun beide Unternehmensdivisionen bei den Verkäufen zulegen. Die Division Riechstoffe steigerte den Umsatz um 10,3 Prozent auf 2,0 Mrd. Franken. Die Division Aromen legte um 7,4 Prozent auf 2,2 Mrd. Fr. zu.

Analysten relativieren Ergebnis

Mit diesem Jahresergebnis übertraf Givaudan die Erwartungen der Analysten. Ein Analyst der Zürcher Kantonalbank relativierte am Dienstag allerdings den guten Abschluss von Givaudan. Er merkte an, die Gewinnzahlen seien von einem ausserordentlichen Gewinn aus einem Verkauf in die Höhe getrieben worden.

Bereinigt um diesen Faktor sei die Marge beim Betriebsgewinn vor Abschreibungen (Ebitda) unter den Erwartungen geblieben. Auch der Branchenspezialist der Bank Vontobel wies auf die unerwartet schwache Margenentwicklung hin.

Die Bruttomarge schrumpfte trotz höherer Verkaufspreise leicht von 42,6 Prozent im Vorjahr auf 42,2 Prozent. Givaudan macht dafür die gestiegenen Pensionskosten sowie die Kosten für die Inbetriebnahme einer Fabrik in Ungarn verantwortlich.

Hohe Dividendenausschüttung

Weil Givaudan den Cashflow von 456 Mio. Fr. im Vorjahr auf 781 Mio. Fr. im Jahr 2012 steigern konnte, stellt der Konzern seinen Aktionären eine satte Dividendenerhöhung um 64 Prozent in Aussicht. Es wäre dies die zwölfte Anhebung in Folge. Das Unternehmen hatte angekündigt, mehr als die Hälfte des freien Cashflows an die Aktionäre ausschütten zu wollen.

Givaudan bekräftigte am Dienstag seine Geschäftsziele. Demnach strebt der Konzern ein organisches Wachstum zwischen 4,5 und 5,5 Prozent pro Jahr an. Damit würde Givaudan das voraussichtliche Marktwachstum von 2 bis 3 Prozent übertreffen.

Konzernchef Gilles Andrier schloss am Dienstag umfangreichere Übernahmen nicht aus. Zukäufe müssten aber Wert schaffen und Synergien liefern. Givaudan sondiere den Markt kontinuierlich, sagte Andrier.

Die Givaudan-Aktien gewannen nach Bekanntgabe des Jahresergebnisses deutlich an Wert. Der Kurs der Papiere legte am Dienstagvormittag um bis zu 4,3 Prozent zu. Kurz vor 14 Uhr lag der Kurs 3,75 Prozent höher als am Vorabend, derweil der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,56 Prozent im Plus lag.

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