Gleichgeschlechtlicher Sex bleibt in Indien ein Verbrechen. Das oberste Gericht des Landes lehnte am Dienstag Anträge von Aktivisten und des Innenministeriums ab, das Gesetz noch einmal zu überprüfen.
Nun werde versucht, eine Revision vor einem grösseren Richtergremium einzureichen, sagte ein Klägeranwalt. Einvernehmlicher Sex zwischen homosexuellen Erwachsenen war in Indien einige Jahre lang straffrei, nachdem eine untere Instanz im Jahr 2009 ein Verbot aus der Kolonialzeit aufgehoben hatte.
Doch im Dezember vergangenen Jahres verwarf der Supreme Court diese Entscheidung und stellte «Geschlechtsverkehr gegen die natürliche Ordnung» wieder unter Strafe. Dazu gehört dem Urteil zufolge Sex zwischen Schwulen und Lesben und auch Analsex. Betroffenen drohen zehn Jahre Haft.
Die Entscheidung hatte landesweit grosse Empörung ausgelöst. Schwulenrechtsaktivisten fürchten, dass die Polizei nun wieder verstärkt Homosexuelle verfolgt. «Wir sind extrem enttäuscht», sagte der Klägeranwalt nach dem erneuten Rückschlag.