Am Samstag startet Glen Hanlon in seine erste WM als Schweizer Nationaltrainer. Im Vorfeld habe er viel Support von seinem Vorgänger Sean Simpson erhalten, sagt der 58-jährige Kanadier.
«Sean Simpson hat einen wunderbaren Job gemacht in den letzten Jahren», ist Hanlon des Lobes voll über seinen Vorgänger. „Er war meine grösste Hilfe, seit ich in der Schweiz begonnen habe. Ich habe von ihm viel über das Eishockey und die Mentalität hier gelernt. Hanlon und Simpson pflegen eine Freundschaft, seit sie 2006 gemeinsam die Weissrussen trainierten (Hanlon als Chef, Simpson als Assistent) und diese auf Platz 6 der WM geführt hatten.
Über den aktuellen Formstand seiner Mannschaft zeigt sich Hanlon «glücklich», aber nicht «zufrieden». Als Trainer sei man nie wirklich zufrieden, so der ehemalige NHL-Torhüter, der 1979 das erste NHL-Tor von Wayne Gretky zulassen musste und deshalb eher ungewollt Berühmtheit erlangte. «Als Trainer darfst du das Wort ‚zufrieden‘ eigentlich gar nie verwenden», so Hanlon.
Hanlon freut sich auf seine erste WM als Schweizer Trainer. Und er ist zuversichtlich: «Es macht viel Spass, Trainer dieser Mannschaft zu sein. Und es scheint, als macht es den Spielern auch Spass. Ich denke, wir sind bereit.»
Wie an jeder WM gilt der Viertelfinal-Einzug als primäres Ziel der Schweizer Mannschaft. Hanlon vergleicht die WM-Vorrunde mit einer Playoff-Serie: «Du musst von sieben Spielen im Minimum vier gewinnen, um die Viertelfinals zu erreichen. Es ist unsere Aufgabe und unser Ziel, diese Serie zu gewinnen.»
Am Dienstag gibt Hanlon sein WM-Aufgebot bekannt. Viel deutet darauf hin, dass nach Reto Berra und Mark Streit, die bereits letzte Woche zum Team gehörten, weitere NHL-Spieler die Mannschaft verstärken werden. Aus den Playoffs ausgeschieden sind Roman Josi, Luca Sbisa, Yannick Weber und Kevin Fiala.
Die Rücktritte aus dem Nationalteam (Roman Wick, Martin Plüss, Julien Vauclair) und die zahlreichen (verletzungsbedingten) Absagen bedauert Hanlon zwar, gross ins Gewicht würden sie aber nicht fallen. «Etwa 90 Prozent der Aufgebotenen sind gekommen, das ist ein hoher Wert», so der Trainer. Der Grossteil der fehlenden Spieler sei ja verletzt. «Es ist so, auch wenn man dies von Aussen nicht sieht oder es den Spielern nicht glaubt.»