Der Aktienkurs des Bergbaukonzerns Glencore ist am Montag an der Börse in London regelrecht eingebrochen: Der Kurs gab um über 30 Prozent nach – so stark wie noch nie.
Am frühen Nachmittag wurden die Titel zeitweise zu nur noch 67 Pence gehandelt. Danach stieg der Aktienkurs wieder auf rund 74 Pence. Im letzten halben Jahr haben die Glencore-Aktien markant an Wert verloren: Im April waren sie noch zu über 300 Pence gehandelt worden. Seither sank der Kurs kontinuierlich.
Der Grund für den Einbruch vom Montag sind Zweifel von Händlern, ob Glencore langfristig einen Rückgang der Rohstoffpreise verschmerzen kann. Kupfer hat sich seit April um etwa 20 Prozent auf derzeit rund 5000 Dollar je Tonne verbilligt. Der Preis für die gleiche Menge Kohle fiel am Montag auf bis zu 49,15 Dollar und erreichte damit den dritten Tag in Folge ein Zwölf-Jahres-Tief.
Bezweifelt wird auch, ob der Sanierungskurs des Konzerns mit Sitz im Kanton Zug erfolgreich ist. Die hohe Verschuldung könnte zu einem existenzbedrohenden Problem werden, wenn sich die Rohstoffpreise nicht erholten und der Konzern nicht umfassend umgebaut werde, warnten die Analysten von Investec in einem Kommentar. Glencore sitzt auf Verbindlichkeiten im Volumen von etwa 30 Milliarden Dollar.