Glencore ist es 2014 nicht so rund gelaufen wie noch im Jahr zuvor: Alle Kennzahlen des Rohstoff- und Minenkonzerns waren rückläufig. Der Umsatz sank um 5 Prozent auf 221,1 Mrd. Dollar.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) ging um 2 Prozent auf 12,8 Mrd. Dollar zurück. Abschreibungen mitgerechnet hat Glencore operativ sogar 10 Prozent schlechter abgeschlossen als 2013. Das EBIT belief sich noch auf 6,7 Mrd. Dollar, wie dem am Dienstag veröffentlichten Jahresergebnis zu entnehmen ist.
Das Unternehmen nennt die niedrigeren Rohstoffpreise als Grund für den Ergebnisrückgang. Aber auch die industriellen Aktivitäten hätten unter dem niedrigeren Preisniveau gelitten, insbesondere bei den Energieträgern, hiess es weiter. Angesichts des schwachen Umfeldes sei der nur geringe Rückgang der Gewinnmarge als Erfolg zu werten.
Glencore will Investitionen kürzen
Der Reingewinn betrug 2,3 Mrd. Dollar, nachdem im Jahr davor unter dem Strich – auf vergleichbarer Basis, das heisst Effekte aus der Fusion von Glencore mit Xstrata nicht mitgerechnet – noch 2,5 Mrd. Dollar übrig geblieben waren. 2014 nahm Glencore auf den Büchern eine Wertberichtigung über 1,1 Mrd. Dollar vor – ausgelöst durch das tiefe Preisniveau auf Rohstoffen und vor allem wegen der Eisenerz-Minen in Mauretanien und der Republik Kongo.
Im laufenden Jahr wird sich Glencore angesichts der Lage etwas zurückhaltender mit Investitionen zeigen. Neu rechnet der Konzern mit Investitionskosten zwischen 6,5 und 6,8 Mrd. Dollar. Bisher waren noch Investitionen in Höhe von 7,9 Mrd. Dollar anvisiert worden.
Die Kürzung der Investitionen betreffe das gesamte Portfolio des Konzerns, hiess es am Dienstag. Bereits früher mitgeteilt hatte Glencore Kürzungen bei der Rohstoffförderung in Australien und Südafrika.
Höhere Dividende
Das tiefere Jahresergebnis führt indes nicht zu einer Zurückhaltung bei der Gewinnausschüttung an die Aktionäre. Der Verwaltungsrat hat als abschliessende Dividende für 2014 die Ausschüttung von 12 US-Cent pro Aktie angekündigt. Damit beläuft sich die Jahresdividende auf 18 US-Cent, was einer Anhebung um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zudem läuft das Aktienrückkaufprogramm weiter.
Das Management schaue zuversichtlich auf das laufende Jahr, heisst es weiter. Obwohl es in der Zukunft weitere konjunkturelle Rückschläge geben könnte, sei die Nachfrage nach Rohstoffen weiter «gesund», schreibt Glencore. Man rechne angesichts der tieferen Preise und der Einschnitte bei der Produktion und den Investitionen in den wichtigsten Rohstoffsegmenten mit einer Verknappung des Angebots – und damit mit steigenden Preisen.