Der weltgrösste Rohstoffhändler Glencore will für die Übernahme des Bergwerkkonzerns Xstrata nun doch mehr zahlen. Das Unternehmen besserte sein Angebot auf 3,05 eigener neuer Aktien für eine Xstrata-Aktie auf.
Der Entscheid fiel am Freitag nach der kurzfristig abgesagten Generalversammlung von Glencore, welche über die Fusion hätte beschliessen sollen. Der Schritt war von Beobachtern erwartet worden, nachdem sich die Fusionsgespräche in den letzten Wochen festgefahren hatten. Wie Xstrata reagiert, war am Mittag nicht bekannt.
An der ebenfalls für Freitag angesetzten Generalversammlung von Xstrata wäre das ursprüngliche Glencore-Angebot von 2,8 neuen Glencore-Aktien durchgefallen. Der Übernahmepreis hätte sich damit auf 33 Mrd. Dollar belaufen.
Die Staatsholdings von Katar und Norwegen widersetzten sich dem Angebot. Qatar Holdings verlangte 3,25 neue Glencore-Aktien. Um den Deal scheitern zu lassen, sind an der Xstrata-GV lediglich 16,5 Prozent der Stimmen nötig.
Da auch andere Aktionäre opponierten, kommen die beiden Staatsfonds problemlos auf das nötige Quorum. Glencore, das bereits 34 Prozent an Xstrata hält, darf gemäss dem an der GV geltenden britischen Recht nicht abstimmen.
Mega-Konzern am Horizont
Bei einer Fusion von Glencore und Xstrata entstünde ein Mega-Konzern, der vom Abbau von Industriemetallen und Brennstoffen bis hin zum Handel und Verkauf an den Endkunden alle Wertschöpfungsstufen abdeckt.
Das 1974 vom Rohstoffhändler Marc Rich gegründete Unternehmen Glencore (Global Energy Commodity and Resources) handelt mit Metallen und Mineralien wie Aluminium, Zink, Kupfer, Nickel, Kobalt und Eisenerz, aber auch mit Rohöl, Kohle und Koks. Glencore beshäftigt mehr als 58’000 Menschen in über 30 Ländern.
Die Wurzeln des weltweit tätigen Bergbauunternehmens Xstrata reichen bis ins Jahr 1926 zurück, als die Firma unter dem Namen Südelektra AG gegründet wurde. 1999 benannte sich das Unternehmen in Xstrata um und operiert inzwischen mit mehr als 70’000 Mitarbeitern in über 20 Ländern.