Der weltgrösste Rohstoffhändler Glencore wird immer noch grösser. Das neueste Übernahmeobjekt des Konzerns mit Sitz in Zug ist der kanadische Getreidehändler Viterra. Dessen Firmenwert beläuft sich gemäss den von Glencore bezahlten 16,25 Kanadischen Dollar (CAD) pro Aktie auf 6,1 Mrd. CAD (5,6 Mrd. Franken).
Davon werden 2,6 Mrd. CAD von zwei kanadischen Firmen, dem Phosphatminenbetreiber und Düngemittelhersteller Agrium und dem Getreidehändler Richardson International, aufgebracht. Der grösste kanadische Getreidehändler Viterra soll demnach in drei Teile aufgespaltet werden, wie das übernommene Unternehmen und Glencore am Dienstag bekanntgaben.
Die Düngemittelsparte geht für 1,8 Mrd. CAD an Agrium und der Verarbeitungsteil für 0,8 Mrd. CAD an Richardson International. Glencore selbst wird das Getreidehandels-Geschäft übernehmen. Dieses zeichnete im Jahr 2011 für über 70 Prozent der rund 11,8 Mrd. CAD schweren Viterra-Umsätze verantwortlich.
2011 resultierte für Viterra gemäss Jahresbericht ein Betriebsgewinn vor Steuern und Zinsen von rund 700 Mio. CAD und ein Reingewinn von rund 265 Mio. CAD. Das war gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 83 Prozent. Glencore gibt sich zuversichtlich, dass die Transaktion den eigenen Konzerngewinn schon im ersten Jahr nach der Konsolidierung erhöhen wird.
Viterra ist vor allem wegen seiner Getreidespeicher in Kanada ein attraktiver Übernahmekandidat mit begehrtem Zugriff auf die kanadischen Vorräte an Raps, Sommerweizen, Hafer und Hartweizen. Zudem verfügen die Kanadier über enorme Lagerkapazitäten in den Häfen Südaustraliens. Die weltweite Mitarbeiterzahl des Konzerns beläuft sich auf rund 6000.
Nachdem das Führungsgremium von Viterra der Übernahme zugestimmt hat, müssen nun noch die kanadischen Wettbewerbsbehörden ihren Segen zum Deal geben. Die an der Börse in London gehandelten Glencore-Aktien gaben nach Bekanntgabe der Übernahme am Dienstag zeitweise um über 2 Prozent nach.