Die Aktionäre des Bergbaukonzerns Xstrata sind für eine Fusion mit dem Rohstoffriesen Glencore. Mit rund 90 Prozent der Stimmen erreichte der Plan, einen der grössten Rohstoff- und Minenkonzerne der Welt zu schaffen, die Zustimmung.
Ein umstrittenes Prämiensystem für etwa 70 Xstrata-Manager im Umfang von 144 Mio. Pfund (216 Mio. Fr.) passierte das komplizierte Abstimmungsverfahren am Dienstag an der ausserordentlichen Aktionärsversammlung hingegen nicht. Die nötige Drei-Viertel-Mehrheit kam nicht zustande.
Ein wichtiger Kritiker der Vergütungen war der Xstrata-Aktionär Standard Life, ein britischer Lebensversicherer. Der Stimme enthalten hat sich das Golfemirat Katar bei den Boni, das 12 Prozent an Xstrata hält. Nicht abstimmen durfte Glencore selbst, ebenfalls Grossaktionär beim Bergbaukonzern.
Für die Fusion hatten am Dienstagmorgen schon die Glencore-Aktionäre, ebenfalls in Zug, gestimmt. Die Xstrata-Aktionäre erhalten nun 3,05 Glencore-Aktien für einen Anteilschein. Ursprünglich bot Glencore nur 2,8 Aktien an, musste aber nachbessern. Der Deal ist je nach Aktienkurs etwa 33 Mrd. Dollar schwer.
Viertgrösster Bergbaukonzern
Glencore-Chef Ivan Glasenberg, die treibende Kraft hinter dem Fusionsplan, ist seinen Zielen einen Schritt nähergekommen. In der Förderung von Metallen wäre «Glencore Xstrata» das viertgrösste Unternehmen der Welt nach dem brasilianischen Bergbaukonzern Vale, der britisch-australischen BHP Billiton und der britisch-südafrikanischen Anglo-American-Gruppe.
Der Megakonzern Glencore Xstrata würde an die 200 Mrd. Dollar Umsatz machen. Allerdings müssen die Rohstoffmanager noch auf grünes Licht von mehreren Wettbewerbsbehörden warten.
Die EU will die Fusionspartner am Donnerstag über ihre Haltung informieren. Mitreden wird auch China, der grösste Abnehmer für Rohstoffe auf der Welt. Ferner betrachten auch die Wettbewerbsbehörden in den wichtigen Förderländern Australien und Südafrika den Plan.
Kritik gegen Fusionspläne
Vor den Toren des Zuger Casino-Theaters, wo die beiden Generalversammlungen stattfanden, versammelten sich Demonstranten.
Glencore und Xstrata stehen regelmässig in der Kritik von Menschenrechtsorganisationen, die den Konzernen vorwerfen, in den Abbauländern Afrikas oder Lateinamerikas Menschenrechte zu missachten und die Umwelt zu verschmutzen.