Die Glückskette und ihre Partnerorganisationen haben am Dienstag in einem dringlichen Appell zu Spenden für Afrika aufgerufen. Bleibe man untätig, drohe mehreren Millionen Menschen auf dem Kontinent der Hungertod, warnen sie. Es sei ein Wettlauf gegen die Zeit.
«Die Auswirkungen der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren wird durch bewaffnete Konflikte in einigen Regionen zusätzlich verschärft», schreibt die Glückskette in einer Mitteilung. Ihre Partnerhilfswerke seien bereits im Einsatz, doch das Geld fehle, um die Tätigkeiten weiterzuführen und die betroffene Bevölkerung zu erreichen.
Die Zahlen dieser «stillen und von institutionellen Geldgebern vernachlässigten Katastrophe» sprächen für sich. Im Südsudan benötigten 4,9 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe. In Somalia seien es 2,9 Millionen und in Nigeria 5,1 Millionen.
Im Südsudan, wo der Zugang zu den am stärksten betroffenen Gebieten sehr schwierig sei, leisteten Glückshilfe-Partner Hilfe für mehrere Tausend Menschen, indem sie notfallmässig Nahrung und Wasser verteilen und medizinische Hilfe anböten. Auch in Somalia, wo in den letzten Tagen eine Choleraepidemie die Situation verschärft habe, seien Partnerorganisationen aktiv. Zudem würden in Nigeria grosse Gruppen von Vertriebenen mit Beiträgen der Glückskette unterstützt.
«Afrika darf nicht vergessen werden»
Auch Mitglieder der internationalen humanitären Gebergemeinschaft «Emergency Appeals Alliance» – darunter die Glückskette – starteten am Dienstag einen Aufruf. «Afrika darf nicht vergessen werden. Die Folgen von Untätigkeit wären unermesslich», schreiben die Glückskette und ihre Schwesterorganisationen, die gemeinsam über 50 nationale und internationale Hilfswerke umfassen.
Die Glückskette selbst ist eine unabhängige, von der SRG geschaffene Stiftung. Sie ist selbst nicht operationell tätig, sondern kofinanziert mit den ihr von der Bevölkerung, Firmen, Kantonen und Gemeinden anvertrauten Spenden Projekte ihrer 25 Schweizer Partnerhilfswerke. Seit 1946 hat die Glückskette laut eigenen Angeben mehr als 1,7 Milliarden Franken an Spendengeldern gesammelt.