Die Schweizer Snowboarder trumpfen im ersten von zwei Alpinrennen gross auf. Patrizia Kummer gewinnt im Parallel-Riesenslalom Gold, im Tableau der Männer überrascht Nevin Galmarini mit Silber.
Um für Kummer eine Medaille zu prognostizieren, musste man kein Prophet sein. Die 26-jährige Oberwalliserin ist daran, zum dritten Mal in Folge die Gesamtwertung im Alpin-Weltcup für sich zu entscheiden. Besonders beeindruckend bei Kummers Fahrten war die Ruhe, die sie auch in Bedrängnis ausstrahlte. Dreimal hatte die Alpin-Dominatorin der letzten Jahre einen Rückstand aus dem ersten Lauf aufzuholen, dreimal gelang es ihr auch tatsächlich. Im Final gegen ihre japanische Trainingspartnerin Tomoka Takeuchi ging ihr Startgate 0,30 Sekunden später auf, ein paar Tore später war das Defizit wettgemacht. Als Takeuchi im Schlusshang auf dem schwierigeren blauen Kurs stürzte, stand Kummers Triumph endgültig fest. Sie ist die zweite Schweizer Alpin-Olympiasiegerin nach Daniela Meuli 2006.
Nicht viel hätte gefehlt, und die Schweiz hätte den Parallel-Riesenslalom erstmals bei beiden Geschlechtern als grosse Siegerin gestaltet. Nevin Galmarini stiess mit beherzten Auftritten in den Final vor. Der Unterengadiner gilt nicht als blendender Techniker, aber als grosser Kämpfer. Diese Tugend trug ihn nach dem Out seiner Teamkollegen Philipp (im zweitletzten Rennen seiner Karriere im Achtelfinal) und Simon Schoch (Viertelfinal) sowie Kaspar Flütsch in die Endausmarchung. Den ersten Lauf gegen den entfesselten Vic Wild gewann Galmarini sogar mit 54 Hundertsteln Vorsprung. Dies reichte aber nicht, um den in Russland eingebürgerten Amerikaner in Schach zu halten.