Die Golden State Warriors liegen in der Best-of-7-Finalserie der NBA mit 2:0 in Führung. Der Titelverteidiger deklassiert die Cleveland Cavaliers im zweiten Heimspiel 110:77.
Cleveland hielt nur zu Beginn der Partie mit; nach vier Minuten im zweiten Viertel führten die Warriors erst 31:30. Dann zogen die Gastgeber auf 42:30 davon, worauf die Cavaliers nie mehr näher als bis auf sechs Punkte herankamen.
Während Golden State 15 von 33 Versuchen von jenseits der Dreipunktelinie verwertete, liess bei Cleveland die Wurfquote mehr als zu wünschen übrig. Die Gäste brachten nur 35,4 Prozent ihrer Abschlussversuche aus dem Spiel heraus im Korb unter und warfen bloss fünf Dreier (aus 23 Versuchen). Insbesondere von LeBron James muss mehr kommen, auch wenn er mit 19 Punkten der beste Werfer seines Teams war. Daneben verursachte der Superstar sieben Turnover (Ballverluste).
Bei den Warriors spielte Draymond Green gross auf. Der Power Forward traf fünf Dreier und totalisierte 28 Punkte. Golden State konnte es sich gar leisten, dass Stephen Curry, der MVP der Qualifikation, im dritten und vierten Viertel wegen Foulproblemen mehrheitlich draussen sass. Dennoch brachte er es auf 18 Punkte und neun Rebounds. «Ich bin definitiv überrascht über die Höhe des Sieges», sagte Warriors-Coach Steve Kerr.
Golden State ist das erste Team seit den Los Angeles Lakers im Jahr 2009, das im Final mit 2:0 Siegen vorne liegt. Cleveland verlor derweil nicht nur die Partie, sondern auch Kevin Love, der in der ersten Hälfte nach einem Zusammenprall mit Harrison Barnes eine Gehirnerschütterung erlitt. Zunächst konnte Love weiterspielen, kurz nach der Halbzeitpause musste er aber wegen Koordinationsschwierigkeiten ausgewechselt werden.
Das dritte Spiel findet in der Nacht auf Donnerstag in Cleveland statt. Die Cavaliers haben in diesem Jahr zu Hause noch keine Playoff-Partie verloren. Geht diese Serie nicht weiter, wird wohl nichts aus dem ersten NBA-Titel. Ohnehin haben erst drei Mannschaften im Final einen 0:2-Rückstand aufgeholt – die Boston Celtics (1969), die Portland Trail Blazers (1977) und die Miami Heat (2006).