Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an das gesellschaftskritische Drama «Dheepan» des französischen Regisseurs Jacques Audiard. Das gab die Jury der 68. Internationalen Festspiele am Sonntagabend in Südfrankreich bekannt.
Audiard erzählt darin von einem Flüchtling aus Sri Lanka, der sich in einem heruntergekommenen Pariser Vorort mitten in einem Bandenkrieg wiederfindet. Der Regisser war bereits 2009 in Cannes für sein Gefängnisdrama «Ein Prophet» mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet worden.
Die diesjährige Jury unter Vorsitz der US-Regisseure Joel und Ethan Coen hatte die Wahl unter 19 Beiträgen. Letztlich entschieden sie sich für einen Film, der nicht zum Kreis der Favoriten gezählt worden war.
Dazu gehörten aus Sicht von Filmexperten eher das ungarische Holocaust-Drama «Der Sohn von Saul» des Newcomers Laszlo Nemes, «Youth» des Italieners Paolo Sorrentino, die lesbische Romanze «Carol» des Amerikaners Todd Haynes und der Kriegsfilm «The Assassin» des Taiwanesen Hou Hsiao Hsien.
Nemes erhielt schliesslich den Grossen Preis der Jury und Hou Hsiao-Hsien wurde für die beste Regie ausgezeichnet.
Neben den Coen-Brüdern gehörten Guillermo del Toro, Jake Gyllenhaal, Sienna Miller, Sophie Marceau, Xavier Dolan, Rokia Traore und Rossy de Palma der Jury an. Bereits am Samstag wurden die Auszeichnungen im Wettbewerb «Un Certain Regard» vergeben. Den ersten Platz belegte der isländisch Film «Rams», gefolgt vom kroatischen «Zvizdan».
Das Internationale Festival von Cannes gilt als das wichtigste Filmfest der Welt. Es fand in diesem Jahr zum 68. Mal statt. 2014 hatte das türkische Drama «Winter Sleep» von Nuri Bilge Ceylan die Goldene Palme gewonnen.