Die Berlinale hat am Dienstag einen weiteren glamourösen Höhepunkt erlebt: Oscar-Preisträgerin Meryl Streep wurde am Abend mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Vom Publikum im Berlinale Palast wurde die US-Schauspielerin mit grossem Jubel und minutenlangen Standing Ovations gefeiert.
Sichtlich gerührt nahm die 62-Jährige den Preis entgegen. Sie stellte bei dem Festival die Filmbiografie „Die Eiserne Lady“ über die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher vor.
Streep bedankte sich unter anderem bei ihren Regisseuren, Schauspielkollegen sowie dem Filmpublikum – und bei den Ehemännern und Freunden der weiblichen Zuschauer, die zuweilen in ihre Filme geschleppt werden müssten.
Die Zuschauer jubelten so laut, dass Berlinale-Direktor Dieter Kosslick nicht zu verstehen war – und Streep schliesslich den Ehrenbären im tosenden Applaus einfach überreichen musste.
Eine rührende Laudatio hielt US-Schauspieler Jake Gyllenhaal, der in diesem Jahr auch Mitglied der Internationalen Jury ist. Er ist ein Kindheitsfreund von Streeps Sohn Hank und räumte ein, dass er seinerzeit offenbar nicht so wohlgelitten bei dessen Mutter gewesen sei, die ihn mächtig eingeschüchtert hatte. „Er hatte einen schlechten Einfluss auf meinen Sohn“, sagte Streep unter dem Gelächter der Zuschauer.
Vor der Verleihung hatten mehrere hundert Fans am roten Teppich gewartet, auf dem Streep zahlreiche Autogramme und Interviews gab. Fans schenkten ihr am Valentinstag rote Rosen und hielten Transparente in den Händen, auf denen etwa geschrieben stand: „We love you Meryl“.
Streep ist für ihre Rolle als Thatcher – zum 17. Mal – für einen Oscar nominiert. Einen Golden Globe hat die 62-Jährige hierfür bereits gewonnen.
Zuvor war Streep auf einer Medienkonferenz gefragt worden, ob es nicht übertrieben sei, wenn sie manchmal als weltweit beste Schauspielerin beschrieben werde, sagte sie „Ja, sicher“. Es gebe viele herausragende schauspielerische Leistungen, gerade von Frauen, von denen viele noch nicht einmal nominiert worden seien.