Bei sonnigem Wetter ist die neue Gondelbahn auf den Solothurner Hausberg Weissenstein am Samstag feierlich eröffnet worden. Die 25 Millionen Franken teure Anlage transportiert mit 49 Gondeln bis zu 900 Personen pro Stunde auf den 1280 Meter hohen Weissenstein.
Als Taufpate der Seilbahn amtete der Solothurner Schriftsteller Peter Bichsel. Er durchschnitt das symbolische Band. Am Festakt bei der Talstation Oberdorf nahmen mehr als 200 Gäste teil.
Seit Samstagmittag steht die Bahn der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Stimmung unter den Gästen und Passagieren war ausgezeichnet. Alle sind froh, dass endlich wieder eine Gondelbahn auf den Solothurner Hausberg fährt. Und die Sicht vom Weissenstein in Richtung Alpenkette war bestens.
Mit der Inbetriebnahme der Anlage – Betreiberin ist die Seilbahn Weissenstein AG – fand eine jahrelange Leidensgeschichte den Schlusspunkt. Ende 2009 war die alte, 1950 eröffnete «Sesselibahn» eingestellt worden. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hatte aus Sicherheitsgründen die Betriebsbewilligung nicht mehr erneuert.
Emotionaler Rechtsstreit verzögerte Neubau
Der Schweizer Heimatschutz (SHS) versuchte auf juristischem Weg, die alte Bahn des Typs Von Roll VR 101 als ein «Denkmal von nationaler Bedeutung» zu retten. Markenzeichen der alten Bahn waren die offenen, quer zur Fahrtrichtung angeordneten «Sesseli» für je zwei Personen.
Der Rechtsstreit endete im Mai 2013. Das Bundesverwaltungsgericht gab grünes Licht für den Abbruch der alten Bahn. und der SHS verzichtete darauf, denn Fall an das Bundesgericht weiterzuziehen. Der in der Region emotional ausgetragene Streit verzögerte den Neubau um mehrere Jahre.
Die Seilbahn mit 49 Gondeln transportiert nun während des ganzen Jahres bis zu 900 Personen pro Stunde. Die rund 10 Minuten dauernde Fahrt ist über 2,2 Kilometer lang.
Die Fahrgeschwindigkeit wurde auf maximal 5 Meter pro Sekunde festgelegt. Die Höhendifferenz von der Tal- bis zur Bergstation beträgt 617 Meter. Die Anlage stammt vom Schweizer Hersteller Garaventa.