Google gehört zu den Grossverdienern im Internet und hat im ersten Quartal einen Gewinnsprung hingelegt. Die beiden Gründer Larry Page und Sergej Brin wissen um den Wert ihres Babys und wollen mit einer neuen Aktienstruktur ihren Einfluss absichern.
Googles Gründerduo sichert seine Macht im Internetkonzern. Larry Page und Sergej Brin wollen mit einer neuen Aktienstruktur dafür sorgen, dass sie auch künftig das Sagen haben. „Unsere Herzen hängen an Google“, schrieben sie in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Brief an die Aktionäre.
Mit der neuen Struktur solle sichergestellt werden, dass sie ihre Visionen auch umsetzen könnten. „Wir haben entschieden, dass die Bewahrung des Gründer-basierten Ansatzes im besten Interesse von Google ist.“
Der Plan: Die bisherige Google-Aktie wird de facto geteilt. Alle Anteilseigner erhalten zusätzlich zu ihrer stimmberechtigten eine stimmrechtslose Aktie, die genauso gehandelt werden kann wie ihr „grosser Bruder“.
Der Vorteil liegt nun darin, dass künftig etwa die Bonusausschüttungen an Mitarbeiter oder die Bezahlung von Übernahmen mittels dieser stimmrechtslosen Aktien passieren können. Die Macht im Unternehmen verschiebt sich dadurch nicht.
Ein Nebeneffekt ist, dass die Aktie durch den sogenannten Split optisch günstiger aussieht und mehr Käufer anlocken könnte. Momentan kostet ein einzelnes Papier satte 650 Dollar.
2,9 Mrd. Dollar Gewinn
Google ist eine Gelddruckmaschine: Im ersten Quartal strich der US-Internetkonzern einen Gewinn von 2,9 Mrd. Dollar ein – das sind 61 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dieses Kunststück gelang, obwohl das Unternehmen kräftig in neue Produkte und Mitarbeiter investiert hat. Ende März arbeiteten knapp 33’100 Menschen für Google und damit 600 mehr als zum Jahreswechsel.
„Google hatte ein weiteres grossartiges Quartal“, erklärte der amtierende Konzernchef Page am Firmensitz im kalifornischen Mountain View. Die „grossen Wetten“ auf das Handy-Betriebssystem Android, den Browser Chrome oder die Videoplattform Youtube hätten sich ausgezahlt.
Der Umsatz war um 24 Prozent auf 10,6 Mrd. Dollar gestiegen – es ist das zweite Mal nach dem Schlussquartal 2011, dass Google einen zweistelligen Milliardenumsatz erwirtschaftete. Der Grossteil der Einnahmen stammte dabei wie gehabt aus der Werbung im Umfeld der Suchmaschine. Google ist hier Marktführer.
Zu den grossen Rivalen gehören Microsoft mit seiner Suchmaschine Bing und das verbündete Internet-Urgestein Yahoo. Auch das soziale Netzwerk Facebook hat sich einen guten Teil des Werbekuchens gesichert. Googles Anzeigen wurden im ersten Quartal dennoch 39 Prozent häufiger angeklickt als im Vorjahreszeitraum, gleichzeitig sanken die Einnahmen pro Klick allerdings um 12 Prozent.