Die 32-jährige Gorillafrau Nache ist am letzten Freitag im Zoo Zürich an einem entzündeten, durchgebrochenen Blinddarm gestorben. Sie lebte seit 1980 in Zürich und hatte hier einen Sohn und sechs Töchter grossgezogen, wie der Zoo am Dienstag mitteilte.
Schon die ganze letzte Woche ging es Nache nicht gut, wie es in der Mitteilung heisst. Sie habe kaum Nahrung zu sich genommen und ihre Haltung habe darauf hingedeutet, dass sie Bauchschmerzen hatte. Prophylaktisch wurde sie mit Antibiotika behandelt.
Die Gorilladame war schwanger, und dass sie Blut verlor, brachten die Betreuer damit in Zusammenhang. Am Donnerstag wurde sie von der Gruppe abgetrennt, blieb aber in Sichtkontakt mit ihr. Nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hatte, schien es ihr etwas besser zu gehen. Man habe geglaubt, Naches Unwohlsein hänge mit diesem Abort zusammen, sagte Zoodirektor Alex Rübel gegenüber der sda.
Die scheinbare Besserung hielt allerdings nur kurz an. Gegen Freitagmittag habe sich ihr Zustand rapide verschlechtert. Gegen 13 Uhr starb Nache. Die umgehend vorgenommene Sektion zeigte, dass sie an einem entzündeten Blinddarm gelitten hatte, der in die Bauchhöhle durchgebrochen war. Auch das Bauchfell war entzündet.
Diese Diagnose habe man nicht erwartet, sagte Rübel. Blinddarmentzündungen seien selten. Laut dem Zoodirektor ging es der Gorilladame „relativ kurz“ sehr schlecht. „Sonst wäre sie narkotisiert und untersucht worden“.
Silberrückenmann N’Gola suchte nach Naches Tod überall nach ihr und jammerte dabei leise. Die übrigen Gruppenmitglieder blieben ruhig. Laut Rübel zeigten sie kein auffälliges Verhalten.
Von Hand aufgezogen
Zur Gruppe der westlichen Flachland-Gorillas im Zoo Zürich gehören heute ausser dem knapp 35-jährigen N’Gola das 34-jährige Weibchen Mamitu, drei 4- bis 7-jährige Töchter von Mamitu und Nache sowie die zwei Weibchen N’Yokumi (11-jährig) und Mary (5-jährig).
Die beiden waren in anderen Zoos von Hand aufgezogen worden. In die gut funktionierende Zürcher Gruppe kamen sie, um hier Gorilla-mässiges Sozialverhalten und das Aufziehen von Jungen zu erlernen. Auch Nache war einst in Stuttgart von Hand aufgezogen worden. Sie kam im Alter von anderthalb Jahren nach Zürich.
Ein Alter von 32 Jahren ist für einen Flachland-Gorilla in Menschenobhut nicht besonders alt. Laut der Zoo-Website des Zoos Zürich können sie bis 54 Jahre alt werden.