Der Bündner Bär M13 hat den Zusammenstoss mit einem Zug der Rhätischen Bahn (RhB) vor einer Woche im Unterengadin überlebt. Beim Zwischenfall wurde aber der GPS-Sender, der dem Tier um den Hals gebunden worden war, zerstört.
In den ersten beiden Tagen nach dem Zusammenstoss habe sich M13 stark eingeschränkt bewegt, teilte das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Montag mit. Mittlerweile habe sich der Aktionsradius des Tieres wieder erheblich erweitert.
Weil beim Unfall mit der RhB-Lok das GPS-Sendergerät beschädigt wurde, haben die Jagdbehörden Probleme, den Standort des Jungbären auszumachen. Die letzte Registrierung durch die Wildhut stammt vom vergangenen Samstagsabend im Val S-charl auf Gemeindegebiet von Scuol. Seither fehlen Hinweise.
Nach Angaben des Bündner Jagdinspektors Georg Brosi besteht die Absicht, den Bären mit einem neuen GPS-Sender auszurüsten. Dafür brauche es aber Geduld und die richtige Gelegenheit.
Zweiter Bär bald identifiziert
Der zweite und noch unbekannte Bär in Graubünden, der vor einer Woche am Ofenpass in der Umgebung von Zernez beobachtet wurde, unternahm in den letzten Tagen eine grössere Tour. Zuerst hielt er sich im Nationalpark auf, dann konnten seine Spuren im Val Bever geortet werden.
Über die fast 3000 Meter über Meer gelegene Fuorcla d’Agnel habe er sich anschliessend zum Julierpass und weiter nach Bivio verschoben, hiess es. Am Wochenende verlor sich seine Spur unterhalb von Bivio. Von der Bevölkerung sind keine Beobachtungen oder Schadenmeldungen eingegangen.
Laut Jagdinspektor Brosi wurde von diesem Tier Kot gefunden, so dass es mittels DNA-Analyse bald identifiziert werden kann. Es handle sich um einen relativ scheuen Bären, sagte Brosi weiter.