Während eines Besuchs von UNO-Beobachtern ist in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus eine Bombe explodiert. Der Sprengsatz detonierte am Sonntag in Duma, während der Leiter der UNO-Beobachtermission, Generalmajor Robert Mood, einige Mitarbeiter und Journalisten etwa 150 Meter entfernt waren.
Verletzt wurde niemand. Es war nicht klar, was das Ziel des Anschlags war. Beschädigt wurde ein Geländewagen, der in der Nähe eines Kontrollpunktes geparkt war. Ein Mitarbeiter des Kontrollpunktes sagte den UNO-Beobachtern, bewaffnete Männer hätten zuvor zwei Militärbusse in Duma angegriffen und mehr als 30 Männer verletzt.
In Damaskus lieferten sich in der Nacht Regierungstruppen und abtrünnige Soldaten heftige Gefechte im Bezirk Kfar Suseh, wie die Örtlichen Koordinationskomitees und das Syrische Observatorium für Menschenrechte erklärten. Berichte über Opfer gab es nicht.
Regierung weist Bericht über getötete Minister zurück
Kfar Suseh ist ein Hochsicherheitsgebiet, in dem das Aussenministerium und mehrere Sicherheitsbehörden und Geheimdienste untergebracht sind. Seit Beginn des Aufstands vor gut einem Jahr demonstrierten dort immer wieder Regierungsgegner gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad.
Syrische Rebellen erklärten am Sonntag im Internet, sie hätten bei einem Anschlag in Damaskus Politiker und ranghohe Vertreter der Sicherheitskräfte getötet. Unter den Getöteten seien der Innenminister sowie der amtierende und der frühere Verteidigungsminister.
Innenminister Mohammad al-Schaar wies die Angaben in einem Telefoninterview mit dem Staatsfernsehen als „lachhaft“ zurück. Auch der frühere Verteidigungsminister Hassan Turkmani erklärte, ihm und seinen Kollegen gehe es gut.
Syrische Regierungstruppen beschossen laut Menschenrechtsaktivisten am Sonntag die Ortschaft Suran in der syrischen Provinz Hama und töteten 16 Menschen, darunter drei Kinder. In anderen Landesteilen seien am Sonntag fünf weitere Menschen getötet worden.