Mit einem grossen Volksfest haben die Menschen in der Stadt Freiburg des vor 25 Jahren verstorbenen Plastikers Jean Tinguely gedacht. Höhepunkt der Veranstaltungen am Samstag war ein Festumzug mit rund 100 Fahrzeugen.
Der Freiburger Tinguely liebte Bewegung und Tempo und war mit dem Rennfahrer Jo Siffert befreundet. An diese Passion sollten Rennwagen und die Oldtimer im Umzug erinnern, wie die Veranstalter schrieben. Die ebenfalls im Umzug mitfahrenden Fasnachtswagen sowie Guggenmusiken und Kindergruppen erinnerten an eine weitere Leidenschaft Tinguelys.
Höhepunkt des «Grand Prix Tinguely» dürfte jedoch die 1989 geschaffene fahrende Skulptur «Le Safari de la Mort Moscovite» gewesen sein, die den Zug anführte. Das Tinguely-Museum in Basel hatte sie für das Fest nach Freiburg ausgeliehen.
Jean Tinguely starb am 30. August 1991 im Alter von 66 Jahren. Sein von Freunden und Behördenmitgliedern organisiertes Begräbnis am 4. September 1991 wurde zum Volksfest, das gegen 15’000 Personen mitfeierten.
Assistenten des Künstlers trugen den Sarg durch die Strassen. Angehörige von Tinguely sowie Vertreter von Bund, Kantonen und Gemeinden zogen mit, zusammen mit der Landwehr und einer Trommler- und Pfeifergruppe. An dieses Begräbnis wollten die Organisatoren vom Verein Tinguely2016 erinnern.
Unter den Feiernden in Freiburg war auch Bundesrat und Kulturminister Alain Berset (SP), der als Schirmherr der Feierlichkeiten eine Ansprache hielt. Das Werk Tinguelys spreche uns alle auch deshalb an, weil es humorvoll sei, sagte Berset gemäss Redetext. Als radikaler Dadaist habe er die Absurdität der Welt zum Thema gemacht. «Im Grunde waren seine Maschinen ein ununterbrochenes dröhnendes Gelächter.»
Zum Fest gehörten auch Spiele für Familien sowie Werke für Auge und Ohr von zeitgenössischen Kunstschaffenden. Insgesamt wurden Dutzende Veranstaltungen an verschiedenen Orten angeboten. Darunter waren auch ungewöhnliche Orte wie Einkaufszentren, eine Kirche, eine Raststätte und eine Kunsteisbahn.