Über Granit Xhaka kursiert gerade eine wilde Geschichte im Netz. Sie klingt so gut, dass lieber keine Fakten gecheckt werden.
Hui, ist das Internet eine feine Sache! Nie waren der oder die Normalsterbliche näher dran an seinen Göttern und Stars. Twitter und Facebook sei dank. Ach, ist das Internet eine komplizierte Sache. Nie war es schwieriger, Original und Fälschung voneinander zu unterscheiden. Twitter und Facebook seis geklagt.
Gerade schwirrt wieder so eine Geschichte durchs Netz, bei der Granit Xhaka die Hauptrolle spielt. Oder vielleicht auch nicht. Es ist nämlich eher so, dass sich ein Trittbrettfahrer wichtig machen will.
Die Fakten: Granit Xhaka hat im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft gegen Albanien eine grosse Chance ausgelassen. Ausserdem ist seine Familie vor seiner Geburt aus dem Kosovo nach Basel eingewandert.
Der Vorwurf: Xhaka soll am Tag nach dem Spiel auf Facebook geschrieben haben, er fühle sich zu einhundert Prozent als Albaner, darum habe er das Tor nicht erzielen können.
Diese Geschichte klingt stark. Sie ist so sexy, dass sie es sogar auf den vielgelesenen englischen Fussballblog «Who Ate All the Pies» geschafft hat. Auch andere Websites verbreiten die Story. Und auf Twitter wird gelärmt, gar von einer möglichen Sperre geschrieben.
Bloss, wird die Geschichte dadurch wahrer? Wer auf Facebook sucht, findet x Granit-Xhaka-Seiten (siehe Slideshow oben). Wer mag da sagen, ob das Zitat wirklich von Granit Xhaka stammt, wenn er den Spieler nicht selbst gefragt hat?
Aber was kümmert es das Internet? Lieber schnell eine geile Story rausgehauen. Wenn sie nicht stimmt, sagen wir frei nach Roger Schwawinski: «Who cares?»
P.S. Laut der Facebook-Seite von Borussia Mönchengladbach ist dies hier Granit Xhakas offizielle Facebook-Präsenz. Und da ist das heisse Zitat natürlich nicht zu finden.