Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat trotz eines Rückschlags im Zinsgeschäft ein solides Jahresergebnis 2014 erzielt. Der Konzerngewinn stieg leicht, der Bruttogewinn schrumpfte leicht. Im laufenden Jahr erwartet die Bank einen Gewinn 10 Prozent unter jenem vom letzten Jahr.
163,8 Mio. Fr. weist die Graubündner Kantonalbank als Konzerngewinn für 2014 aus. Das Ergebnis ist um 1,6 Prozent besser ausgefallen als im Jahr davor, wie die Bank am Freitag in Chur bekannt gab. Ausgeschüttet an den Kanton und die Partizipanten werden knapp 100 Mio. Franken.
Bankpräsident Peter Fanconi sprach vor den Medien von einem «stabilen und guten Ergebnis» angesichts schwieriger Rahmenbedingungen. Schwierig geworden ist vor allem das Zinsgeschäft, das den Hauptertragspfeiler der Bank bildet. Dessen Ertrag ging um 2,6 Prozent auf 237 Mio. Franken.
Der Bruttogewinn reduzierte sich gar um 3,3 Prozent auf 207 Mio. Franken, weil der Aufwand um 1,4 Prozent auf 175 Mio. Fr. anstieg.
Kundenvermögen über 30 Milliarden Franken
Bei den Kundenvermögen überschritt die GKB mit einem Wachstum von 2,2 Prozent erstmals in ihrer Geschichte die Schwelle von 30 Mrd. Franken. Die Bank musste freilich einen Nettoabfluss von 183 Mio. Fr. verbuchen. CEO Alois Vinzens sagte, es habe starke Abflüsse ausländischer Kunden gegeben aufgrund neuer Regulierungen zur Steuerkonformität.
Das Wachstum bei den Kundenausleihungen betrug 3,3 Prozent. Sogar um 6,5 Prozent oder 840 Mio. Fr. wuchs das Hypothekarvolumen
Gedämpfte Aussichten
Im laufenden Jahr geht die GKB weiter von negativen Geld- und Kapitalmarktzinsen aus. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die Negativzinsen würden auch das Geschäftsergebnis belasten.
Unter dem Strich erwartet die Bank einen Konzerngewinn in der Grössenordnung zwischen 160 und 170 Mio. Fr. und einen Neugeldzufluss von 200 Mio. Franken. Keine Änderung soll es bei der Dividendenausschüttung geben.
Weiter geht die GKB davon aus, dass das US-Steuerprogramm im laufenden Jahr abgeschlossen werden kann, wie Bankpräsident Fanconi erklärte. Die Analyse der Kundendaten sei planmässig abgeschlossen worden. Die Bank habe im Herbst 2014 keine Daten nachliefern müssen.
Die GKB nimmt in der Kategorie 2 am US-Steuerprogramm teil. Sie bildete Rückstellungen für Verfahrenskosten und eine «potenzielle Busse», wie sie schrieb. Wie hoch diese Rückstellungen sind, wollten die Bankchefs am Freitag nicht sagen.