Um den Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums die Auswirkungen einer allfälligen Ölpest in der Arktis vor Augen zu führen, haben sich Greenpeace-Aktivisten am Donnerstag als Eisbären verkleidet. Die Arktis-Bewohner «verendeten» dann in einer schwarzen Brühe.
Die Aktion richtete sich gegen den russischen Energiekonzern Gazprom. Der Konzern wurde in Davos am selben Tag von Nichtregierungsorganisationen bei der Verleihung der «Public Eye Awards» mit dem Publikumspreis bedacht – dieser richtet sich gegen Unternehmen, die sich in den Augen der Abstimmungsteilnehmer verantwortungslos verhalten.
Gazprom steht wegen seiner umstrittenen Ölbohrungen im arktischen Meeresboden in der Kritik. Greenpeace wollte mit seiner symbolischen Aktion Investoren vor Augen führen, dass Investitionen in Gazproms «Arktis-Experiment» nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Geschäfte zu riskant seien, teilte die Organisation am Donnerstag mit.
Mitte September waren mehrere Greenpeace-Aktivisten in der Barentssee beim Versuch verhaftet worden, eine Ölplattform von Gazprom zu besteigen. Unter ihnen befand sich auch der Schweizer Marco Weber. Nachdem das russische Parlament im Dezember ein Amnestiegesetz verabschiedet hatte, stellte die Justiz die Verfahren gegen alle 30 Personen ein.