Greenpeace: Weltweit chemische Rückstände wegen Outdoor-Kleidung

Greenpeace hat weltweit Spuren von umwelt- und gesundheitsgefährlichen Chemikalien in Proben aus entlegenen Gebirgsregionen gefunden. Die Umweltschutzorganisation macht unter anderem Outdoor-Kleidung dafür verantwortlich.

Greenpeace entnimmt Schnee-Proben bei den Macun-Seen im Unterengadin. (Archiv) (Bild: sda)

Greenpeace hat weltweit Spuren von umwelt- und gesundheitsgefährlichen Chemikalien in Proben aus entlegenen Gebirgsregionen gefunden. Die Umweltschutzorganisation macht unter anderem Outdoor-Kleidung dafür verantwortlich.

Greenpeace fand per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) in Schnee- und Wasserproben etwa im chinesischen Shangri-La-Gebiet, im Altai-Gebirge in Russland oder im Torres-del-Paine-Nationalpark in Chile, wie die deutsche Zeitung «Spiegel» am Samstag berichtete. PFC wird unter anderem bei der Produktion von Outdoor-Kleidung verwendet.

Die Chemikalien sorgen in Form wasserfester Membrane dafür, dass Jacken und Hosen wasser- und dreckabweisend sind. Die Branche sei damit zwar nicht die einzige, aber eine bedeutende Quelle für die Verunreinigung der Umwelt mit PFC, sagte Greenpeace-Chemiker Manfred Santen zur Zeitung. «Das ist deshalb so absurd, weil ausgerechnet Outdoormarken mit dem Image der Naturverbundenheit werben.»

Santen appellierte an die Hersteller, auf die giftigen Stoffe zu verzichten. Es gebe Alternativen: Fluorfreie Membrane etwa aus recyceltem Polyester und fluorfreie Imprägnierungen.

Greenpeace bemüht sich seit 2011 mit der Kampagne «Detox» darum, dass Firmen bis 2020 Kleidung und Schuhe giftfrei produzieren. Die Studie zu den Auswirkungen der Outdoor-Kleidung stellt die Organisation laut «Spiegel» kommende Woche weltweit vor.

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