Was für ein Spektakel! 7800 Fans in der Resega erleben einen der packendsten Finals überhaupt. Lugano schlägt Bern 5:4. Gregory Hofmann schiesst das Siegtor und sagt: «Das war mal ein schönes Finale!»
Sieben Führungswechsel wurden registriert: Lugano ging zuerst 2:0 in Führung (1). Bern glich aus (2), ging sogar 3:2 in Führung (3), kassierte aber ebenfalls den Ausgleich (4). Dann ging Lugano wieder 4:3 in Führung (5), kassierte nochmals den Ausgleich (6), ehe Gregory Hofmann mit seinem 5:4 nach 50 Minuten die Partie entschied (7).
Hofmann, der schon letzte Saison mit dem HC Davos Meister wurde, genoss den Augenblick: «Es ist ein tolles Gefühl, den ersten Final entscheiden zu können. Jetzt geht’s los!» Hofmanns 5:4 fiel ausgerechnet in eine Druckphase des SC Bern hinein. Hofmann: «Wir wussten: Wenn wir eine Chance bekommen, müssen wir sie packen. Genau das gelang uns. Jetzt müssen wir ruhig bleiben und uns noch besser konzentrieren, damit wir auch in Bern gewinnen können.»
Ein Spiel wie jenes vom Samstagabend, in dem ein Highlight das andere jagt, gefällt den Zuschauern. Die Trainer dagegen überbeissen. Doug Shedden konnte sich nicht erklären, wie sein Team nach dem souveränen Auftakt ab dem zweiten Spielabschnitt derart ins Schwimmen geriet. Und Lars Leuenberger wurmte, dass sein Team zwar den Weg ins Spiel zurückfand, mit vielen Fehlern dem Heimteam aber dennoch den Sieg ermöglichte. Auch Gregory Hofmann sagt: «Wir müssen unbedingt besser spielen, wenn wir Meister werden wollen.»
Ähnlich sieht es Damien Brunner, Luganos zweiter Doppeltorschütze neben Linus Klasen: «In Unterzahl haben wir versagt», so Brunner. Lugano kassierte im zweiten Abschnitt drei Powerplay-Tore hintereinander. Brunner: «Das Penaltykilling müssen wir verbessern. Und wir müssen disziplinierter spielen.»
Auch beim SC Bern waren die kassierten Strafen nach dem Spiel ein Hauptthema. Schon in der Viertelfinalserie hatte Bern gegen die ZSC Lions in den ersten drei Spielen Rückstände aufgeholt, einmal sogar ein 0:2. In Lugano schaffte Bern die Wende vom 0:2 zum 3:2, stand am Ende aber dennoch mit leeren Händen da. «Das ist natürlich unglücklich», so Martin Plüss. «Aber wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen. Wie kassierten zwei Gegentore mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Das geht nicht. Wenn wir schon in Unterzahl spielen, dürfen wir uns nicht noch weitere Strafen leisten.»
Es ist zu befürchten, dass sich nach dem Spektakel vom Samstag im Playoff-Final das Geschehen beruhigen wird. Beide Teams kassierten am Samstag drei Powerplay-Tore. Schon in der Resega wurden im Schlussabschnitt die richtigen Schlüsse gezogen: Es gab erst ganz am Schluss nach einer Rauferei noch je zwei weitere Strafminuten. Doug Shedden: «Meister wird, wer seine Emotionen besser in den Griff bekommt.»