Die griechischen Detailhändler blicken wegen der Schuldenkrise auf das schlechteste Weihnachtsgeschäft seit Jahrzehnten zurück. Die Umsätze seien um 30 Prozent im Vergleich zu 2010 eingebrochen, teilte das Branchenverband ESEE am Dienstag in Athen mit.
„Neun von zehn Griechen haben weniger ausgegeben – nicht aus freien Stücken, sondern aus Not“, hiess es. Die Detailhändler hatten mit einer Rabattschlacht versucht, das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Doch die hohe Inflation und die Dauerwirtschaftskrise nagen am Lebensstandard vieler Bürger. Der hoch verschuldete Staat hat zudem mehrfach Löhne und Renten gekürzt sowie Steuern erhöht.
Gespart haben die Griechen vor allem beim Kauf von Bekleidung und Schuhen. Hier brach der Umsatz mit 40 Prozent besonders stark ein. Mit Elektrogeräten wurden 30 Prozent weniger umgesetzt. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Lebensmitteln und Getränken gingen um 15 Prozent zurück.
Die EU-Kommission prophezeit Griechenland 2012 das fünfte Rezessionsjahr in Folge. Demnach dürfte die Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent sinken – etwa halb so stark wie 2011. „Wegen Einkommensverlusten wird die Binnennachfrage schwach bleiben“, fürchtet die Brüsseler Behörde. Die Arbeitslosigkeit steigt derweil weiter: Fast jeder fünfte Grieche dürfte 2012 keinen Job haben.