Griechen, die sich in einem Schweizer Spital behandeln lassen wollen, müssen ab sofort im Voraus bezahlen. Ansonsten werden sie nicht operiert. Diese Massnahme war wegen der schlechten Zahlungsmoral der griechischen Krankenkassen nötig geworden. Notfälle sind aber nicht betroffen.
Per Ende 2011 schuldeten griechische Krankenkassen den Schweizer Spitälern 12,8 Millionen Franken für Operationen und Pflegeleistungen, die sie im Voraus bewilligt hatten, wie Rolf Camenzind, Sprecher des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Er bestätigte damit einen Bericht des „SonntagsBlick“.
Das BSV erteilte den Spitälern nun kürzlich die Weisung, für alle planbaren Eingriffe Vorauszahlungen zu verlangen – entweder von den Patienten selbst oder von den Krankenkassen. Sobald die griechischen Kassen die Rechnungen wieder bezahlten, werde die Schweiz die Weisung überdenken, sagte Camenzind.
Griechenland ist allerdings nicht das einzige Land, das den Schweizer Spitälern Geld schuldet. Per Ende 2011 schuldeten die Länder aus der EU und EFTA der Schweiz gemäss BSV insgesamt 186 Millionen Franken. Von diesen Ländern treffe das Geld gewöhnlich mit Verspätung in der Schweiz ein, sagte Camenzind. Die Griechen hätten jedoch einfach aufgehört zu zahlen.