Griechenland steht im Achtelfinal. Dank einem von Giorgios Samaras verwandelten Foulpenalty in der 93. Minute gewinnen die Griechen gegen die Elfenbeinküste mit 2:1.
Griechenland steht erstmals bei einer WM in der K.o.-Runde.
Vor 59’095 Zuschauern in Fortaleza kam es zu einer spannenden Schlussphase. Erst wähnten sich die Griechen lange Zeit auf der Siegerstrasse, nachdem Andreas Samaris (42.) nach 330 Minuten erstmals wieder ein WM-Tor für Griechenland erzielt hatte. Doch dann bestrafte Wilfried Bony die fahrlässige Chancenverwertung des Europameisters von 2004 mit dem glücklichen Ausgleich (74.). In der Nachspielzeit wendete sich das Blatt erneut, nachdem der zehn Minuten zuvor eingewechselte Basler Giovanni Sio Samaras im Strafraum gefoult hatte.
Die Griechen waren in der ersten Halbzeit die gefährlichere Mannschaft. Bereits in der 33. Minute hatte Jose Holebas mit einem Lattenschuss die grosse Chance zum 1:0. Kurz darauf war es soweit: Nach einem groben Schnitzer von Cheik Tioté und einer ungenügenden Abwehraktion von Basels Serey Die war Samaris nach Doppelpass mit Georgios Samaras zur Stelle.
Dabei hatten die Griechen früh zwei Ausfälle zu verkraften, nachdem erst Panagiotis Kone mit Oberschenkelproblemen (12.) und anschliessend auch Torhüter Orestis Karnezis mit Rückenbeschwerden (24.) das Feld verlassen mussten. Die Santos-Elf war wegen der Rotsperre von Kapitän Konstantinos Katsouranis ohnehin schon ersatzgeschwächt in die Partie gegangen. Grosse Probleme hatten sie mit dem einfallslosen Spiel der Ivorer aber nicht. Einzig Yaya Touré sorgte kurz vor der Pause einmal für Gefahr. Afrikas Fussballer des Jahres kam genauso wie sein Bruder Kolo von Beginn an zum Einsatz, obwohl ihr Bruder Ibrahim fünf Tage zuvor an einer Krebserkrankung gestorben war. Die Elefanten spielten in Gedenken an den 28-Jährigen mit Trauerflor.
Das grosse Aufbäumen der Afrikaner blieb in der zweiten Halbzeit aus. Zwar übernahm die Mannschaft von Sabri Lamouchi die Spielkontrolle. Gefährlicher waren aber die Griechen bei ihren Kontern. So hätte Lazaros schon für die Vorentscheidung sorgen können, als er zwei Gegenspieler aussteigen liess, den Ball dann aber neben den Pfosten setzte (54.). Auch Georgios Karagounis mit einem Lattenschuss (68.) und Lazaros mit einem Freistoss knapp neben das Tor (71.) verfehlten das Ziel. Der Ausgleich der Ivorer fiel dann wie aus dem Nichts: Nach feinem Zuspiel von Gervinho traf Wilfried Bony. Am Ende stand aber den Griechen das Glück bei, sehr zum Leidwesen des bedauernswerten Sio.
Griechenland – Elfenbeinküste 2:1 (1:0)
Castelao, Fortaleza. – 59’095 Zuschauer. – SR Vera (Ecu). – Tore: 42. Samaris 1:0. 74. Bony 1:1. 93. Samaras (Foulpenalty) 2:1.
Griechenland: Karnezis (24. Glykos); Torosidis, Manolas, Sokratis, Holebas; Karagounis (78. Gekas); Kone (12. Samaris), Maniatis, Lazaros, Samaras; Salpingidis.
Elfenbeinküste: Barry Copa; Aurier, Kolo Touré, Bamba, Boka; Tioté (61. Bony), Yaya Touré, Serey Die; Kalou, Drogba (79. Diomandé), Gervinho (83. Sio).
Bemerkungen: Griechenland ohne Katsouranis (gesperrt), Elfenbeinküste ohne Zokora (gesperrt) und Ya Konan (verletzt). Kone und Karnezis verletzt ausgewechselt. 33. Lattenschuss von Holebas. 68. Lattenschuss von Karagounis. 80. Pfostenschuss von Torosidis. Verwarnungen: 37. Drogba (Foul). 62. Kalou (Foul). 70. Serey Die (Foul).