Das lange Tauziehen rund um das griechische Sparprogramm könnte bald beendet werden. Dies propagieren zumindest der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und mehrere Minister.
«Wir sind auf der Zielgeraden für eine für beide (Seiten) günstige Lösung», sagte Tsipras in einer Rede am späten Montagabend. Dem schloss sich Finanzminister Gianis Varoufakis in einem Interview mit dem griechischen TV-Sender Star in der Nacht zum Dienstag an.
Die Einigung auf eine Lösung könnte schon «in einer Woche» zustande kommen, sagte Varoufakis. Eine Rückkehr des Euro-Landes zur griechischen Drachme sei nicht geplant.
Die Regierung hoffe, im Juni Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen zu können. Auch Gehälter im öffentlichen Dienst und Pensionen müssten kommenden Monat ausgezahlt werden, sagte der Finanzminister. «Wenn wir vor dem Dilemma stehen, entweder unsere Gläubiger oder aber Gehälter und Pensionen zu zahlen, dann werden wir uns für Gehälter und Pensionen entscheiden.»
Frist 5. Juni
«In den kommenden Tagen» werde man sich einigen, sagte auch Arbeitsminister Panos Skourletis im griechischen Fernsehen. «Es gibt eine Frist, und das ist der 5. Juni», sagte der Minister mit Blick auf die fällige Zahlung seines Landes an den IWF. Alle wüssten, dass es schwierig werde, wenn es bis dahin keine Lösung gebe.
Regierungschef Tsipras warf währenddessen einigen Gläubigern vor, eine Art der «finanziellen Strangulierung» Griechenlands durch das Zudrehen des Geldhahns zu betreiben. Es gebe Einige (in Europa), die «Spaltungspläne» ausarbeiteten. «Die Stimmen der Vernunft haben aber die Oberhand gewonnen», sagte Tsipras. Athen habe den Geldgebern detaillierte Pläne vorgelegt.
Griechenland ringt seit Monaten mit den Euro-Partnern und dem IWF um weitere Finanzhilfen, damit eine Staatspleite abgewendet werden kann. Die Verhandlungen über den von den Geldgebern geforderten Spar- und Reformkurs stocken aber.