Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, stellt Griechenland einen Kredit über 28 Milliarden Euro in Aussicht. Dieser soll eine Laufzeit von vier Jahren haben und Teil des zweiten Rettungspakets für das schwer angeschlagene Euro-Mitglied sein.
Diese Empfehlung wolle sie dem IWF-Direktorium vorlegen, sagte Lagarde am Freitagabend (Ortszeit). Das Gremium soll nächste Woche darüber beraten. Die vorgeschlagene Kreditsumme liegt am oberen Ende der Erwartungen. Die Laufzeit ist um ein Jahr länger als bei ähnlichen IWF-Programmen.
Der IWF-Anteil an dem insgesamt 130 Milliarden Euro umfassenden Paket solle „Griechenlands ehrgeiziges ökonomisches Programm über die nächsten vier Jahre unterstützen“.
Lagarde begründete ihren Vorschlag mit den langfristigen Herausforderungen, vor die Griechenland gestellt sei, sowie den hohen Rettungsbeiträgen der privaten Gläubiger und der Euro-Staaten.
Lagardes Ankündigung folgte der Erfolgsmeldung aus Athen, dass private Gläubiger einem Forderungsverzicht zugestimmt haben, der den Schuldenberg um mehr als 100 Milliarden Euro verringern lassen kann. Der Schuldenschnitt war eine Bedingung der internationalen Helfer für neue Unterstützung.