In Griechenland muss sich der frühere sozialistische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou wegen Amtsmissbrauchs und Urkundenfälschung vor Gericht verantworten. Der Prozess begann am Mittwoch vor einem Sondergericht in Athen.
Dies berichtete das staatliche Fernsehen (NERIT). Papakonstantinou soll 2010 aus einer Datei griechischer Steuersünder mit Geldeinlagen in der Schweiz die Namen von Verwandten gelöscht haben, bevor er sie an die Steuerfahndung weiterleitete. Der Ex-Finanzminister bestreitet die Vorwürfe. Ihm droht bei einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe.
Hintergrund des Prozesses ist die sogenannte «Lagarde-Liste» mit den Namen zahlreicher Griechen, die Konten mit grossen Vermögen im Ausland hatten. Die Liste wurde von der damaligen französischen Finanzministerin Christine Lagarde an Griechenland übergeben.