Hunderte Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes sind in Athen aus Protest gegen tausende Entlassungen auf die Strasse gegangen. Die Demonstranten, unter ihnen Spitalärzte und Archäologen, versammelten sich vor dem Ministerium für die Verwaltungsreform.
Dieses will in Abstimmung mit Griechenlands Gläubiger-Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds im laufenden Jahr 4000 und bis 2014 insgesamt 15’000 Entlassungen im Öffentlichen Dienst durchsetzen.
«Nehmt Eure Massnahmen und haut ab», hiess es auf einem Schild von Museumswärtern. Spitalärzte entfalteten zudem vor dem Gesundheitsministerium eine Transparent mit der Aufschrift «Das Memorandum (mit der Troika) schadet der Gesundheit».
Die griechische Regierung hat zugesagt, die Entlassungen in folgenden Kategorien vorzunehmen: wegen Korruption oder Unfähigkeit gemassregelte Beamte; solche, die bereit sind, in den Vorruhestand zu gehen; solche deren Jobs wegen Schliessung oder Fusion ihrer Einrichtungen wegfallen.
Zugleich sollen die Entlassenen der Regierung zufolge durch verdienstvolle junge Nachrücker ersetzt werden. Die Einzelheiten dieses Plans sind allerdings unbestimmt. Die Gewerkschaft des Öffentlichen Dienstes, Adedy, die zu einer Arbeitsunterbrechung gegen Mittag aufrief, sprach unterdessen von einer «Entlassungsindustrie».