Die Freiwilligen, die an Küsten Griechenlands Flüchtlingen helfen, erhalten den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis. Vom UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR geehrt werden eine Rettungsmannschaft mit rund 2000 Freiwilligen und eine Menschenrechtlerin.
Konstantinos Mitragas, im Namen der griechischen Rettungsgesellschaft (HRT), sowie die Menschenrechtlerin Efi Latsudi von der Insel Lesbos werden ausgezeichnet für ihre Arbeit während der seit 2015 andauernden Flüchtlingskrise in Griechenland.
Die Rettungsmannschaften hätten rund um die Uhr gearbeitet, um Flüchtlinge aus dem Meer zu retten, teilte das UNHCR am Dienstag in Genf mit. 2015 retteten sie 2500 Personen in über 1000 Einsätzen; insgesamt half sie 7000 Personen.
«Unsere Freiwilligen sind Helden», sagte HRT-Generalsekretär Mitragas. Es komme nicht darauf an, woher jemand komme oder welcher Religion jemand angehöre – als Rettungsorganisation müsse das HRT für alle da sein.
Hilfe für die Schwächsten
Efi Latsudi kümmert sich auf Lesbos um die schwächsten Ankömmlinge. Mit Hilfe lokaler Behörden betreut sie im Rettungsdorf PIKPA unter anderen Frauen, die auf der Flucht ihr Kind verloren haben. Sie versorgt aber auch Kinder und Erwachsene mit körperlichen Behinderungen.
Auf dem Höhepunkt der Krise empfing PIKPA rund 600 Personen täglich – obwohl es eigentlich nur für rund 150 Personen eingerichtet ist. «Für mich ist es nichts Besonderes, sich um Flüchtlinge zu kümmern. Wir müssen das tun», sagte Latsudi.
Angesichts der hunderttausenden Flüchtlinge hätten Latsudi und die Lebensretter nicht nur zugeschaut, sagte Filippo Grandi, UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge. Ihr Engagement stehe für die Grosszügigkeit von Gemeinden der ganzen Welt angesichts der Flüchtlingskrise.
Der Nansen-Preis würdigt herausragende Taten zum Wohl von Flüchtlingen. Der mit 100’000 Dollar dotierte Preis wird am 3. Oktober in einer feierlichen Zeremonie in Genf an die Preisträger übergeben.